Wegezeichen:
GPX:

Werbung endet in 10 Sekunden

Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Siegerland
Art: Rundwanderung
Kilometer: 17
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Burgen, Bäche und Barock lautet das Motto des Dreitälerweges

Neben dem Natursteig Sieg verfügt das Siegerland auch über eine Reihe von Erlebniswegen, die das Wanderangebot in der Region enorm bereichern und ergänzen. Zu ihnen zählt der Dreitälerweg, der mit einem Rundgang durch die Stadt Blankenberg das Wandererlebnis eröffnet, sich dann in zwei idyllischen Bachtälern fortsetzt und im Siegtal mit einem herbstbunten Finale endet. Ein mittelalterliches Gemäuer gleich zu Beginn der Tour und eine ehemalige Klosteranlage im letzten Drittel der 17 Kilometer langen Rundwanderung sorgen darüber hinaus noch für ein entsprechendes Kulturangebot. So lautet das Motto der Tour nicht umsonst Burgen, Bäche und Barock.

An der Burgruine Blankenberg

Aufstieg zur leider verschlossenen Burgruine Blankenberg

Am Wanderparkplatz in Blankenberg-Stein an der Straße im Bungert liegt der Startpunkt der Route, die sogleich über Treppenstufen und einen schmalen Waldpfad zur Burg Blankenberg hinauf führt. Die Herren von Sayn ließen im Jahre 1180 auf der ins Siegtal hinein ragenden 80 Meter hohen Spornspitze eine mächtige Festung errichten, um die Zugänge zum Siegtal und ins Bergische Land zu beherrschen und zu kontrollieren. Im 30jährigen Krieg wurde die Burg zerstört und nicht wieder aufgebaut. Etwas enttäuscht müssen wir am Burgtor feststellen, dass die weitläufige Anlage von Ende Oktober bis in den März hinein für Besucher geschlossen ist. So bleiben uns die im Wanderführer beschriebenen herrlichen Aussichten vom Burgberg über das Siegtal und das Siegerland hinein leider verwehrt.


Hervorragend restaurierte Fachwerkhäuser prägen die historische Altstadt von Blankenberg

Die Gruppe wandert jetzt am hoch aufragenden Grabenturm vorbei, der zur mittelalterlichen Stadtbefestigung von Blankenberg gehört, in die historische Altstadt hinein. Wunderschön restaurierte Fachwerkhäuser prägen das Stadtbild und kleine, urige Kneipen laden zur Einkehr ein. Nach dem überaus interessanten Rundgang durch das mittelalterlich anmutende Blankenberg, verlassen die Wanderer die Stadt durch das Katharinentor und steigen an der alten Stadtmauer vorbei auf Pfadspuren in das Ahrenbachtal hinein. Mächtige Baumriesen säumen den Weg, der sich in Herbstfarben zeigt und uns sanft abwärts hinein ins idyllische Tälchen führt. Auf weichen Uferpfaden geht es eine Weile am Ahrenbach entlang, bevor die Route wieder zur Höhe aufsteigt und die Wanderer nach Süchterscheid geleitet. Über Weideflächen schweift der Blick aus der Ortschaft über die Sieghöhen hinweg. 

Im Klosterhof Merten

In der Dorfmitte von Merten bewundern wir die neubarocke Orangerie und die imposante Klosterkirche

Der mäandernde Ravensteiner Bach mit seinen großflächigen Feuchtwiesen begleitet uns sodann. Das kleine Gewässer wird in seiner Fließgeschwindigkeit durch den herbstlichen Laubfall allerdings stark eingeschränkt. So haben sich bereits mehrere kleine Tümpel aufgestaut. Ein Buchenhallenwald mit einem eindrucksvollem und hoch aufragenden Baumbestand wird auf breiten Forstwegen noch durchwandert, bevor die 6köpfige Gruppe beim Örtchen Bach auf asphaltiertem Grund erstmals die Sieg überquert. Auf der Anhöhe jenseits des Flusses und über den Baumwipfeln ist bereits Kloster Merten zu bewundern, zu dem wir kurze Zeit später hinauf marschieren. In der Dorfmitte von Merten warten hier die sehenswerte neubarocke Orangerie und die im romanischen Baustil errichtete Klosterkirche zur Hl. Agnes auf interessierte Besucher. Das ehemalige, aus dem Jahre 1160 stammende Augustinerinnen-Kloster, auch Schloss Merten genannt, findet heute als Seniorenheim Verwendung.


Felsengesäumt läuft die Route in halber Hanglage an der Sieg entlang

Eine recht lange, unschöne Asphaltstrecke führt die Gruppe nach dem Überschreiten der Gleisanlagen am Bahnhof Merten auf geschotterten Wiesenwegen vorbei an den Pferdekoppeln des Union-Gestüts in die Siegauen hinein. Auch hier verzaubert der Herbst mit seinen grellbunten Rot-, Gelb- und Brauntönen die Flusslandschaft in besonderem Maße. Aus dem Siegtal steigt der Dreitälerweg schließlich wieder in den Hang hinein und läuft felsgesäumt unterhalb des Stachelberges durch Krüppeleichenbestände. Linker Hand schützt dabei ein Holzgeländer vor Stürzen in den Abgrund. Hier zeigt die Route ohne Zweifel Steigcharakter.

Felsengesäumte Pfade führen an der Sieg entlang

Vom Stachelberg begeistern die herausragenden Ausblicke ins Siegtal

Nachdem wir den von der Sonne verwöhnten Hangweg durchwandert haben, folgen die Wanderer dem scharf rechts abzweigenden „alpinen“ Anstieg hinauf zum Stachelberg. Schweißtreibend und überaus steil klettern wir zur Bergspitze hinauf und beobachten dort einen Drachenflieger, der sich mutig in die Lüfte schwingt. Darüber hinaus begeistern natürlich auch die traumhaften Tiefblicke ins Tal der Sieg, die wir bei ausgiebiger Wanderrast eine Weile genießen. Nach dem Wiederabstieg ins Flusstal wandern wir entlang der Sieg zurück zum nicht mehr weit entfernten Ausgangspunkt. Auf dem Wanderparkplatz in Blankenberg-Stein unterhalb von Burg Blankenberg endet diese beeindruckende Herbstwanderung über den Dreitälerweg.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die Route des Dreitälerweges ist in großen Teilen identisch mit der 3. Etappe des Natursteigs Sieg, die von Blankenberg nach Merten führt. Wer also eine Rundwanderung der Streckenwanderung (mit Bahnrücktransport) auf dem Fernwanderweg vorzieht, sollte sich stattdessen den Dreitälerweg vornehmen. Die abwechslungsreiche Route des Erlebnisweges-Sieg bietet mehrere schöne Fernsichten über die Sieghöhen und ins Siegtal. Für die Besichtigung von Burg und Stadt Blankenberg sollte man sich ausreichend Zeit nehmen. Beide gehören sicherlich zu den Highlights dieser Wanderung. Negativ anzumerken ist allerdings, dass die Route relativ große Asphalt- und Schotterwegabschnitte aufweist, die das Wandererlebnis ein wenig beeinträchtigen. Auch eine Schutzhütte am Wegrand, in der man die mitgeführte Marschverpflegung verzehren kann, wurde vermisst.

Drucken