Wegezeichen:
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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 306
Gesamtabstieg (Meter):: 306
Anfahrt planen:
Region: Hunsrück, Moseltal
Art: Rundwanderung
Kilometer: 11
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Ein lohnender Seitensprung vom Moselsteig ins Baybachtal

Das "Borjer Ortsbachpädche", auf hochdeutsch "Burgener Ortsbachpfad", ist ein Seitensprung des Moselsteiges. Die rund neun Kilometer lange, abwechslungsreiche Runde hat ihren Start- und Zielpunkt im Moselort Burgen. Das idyllische untere Baybachtal, die einsamen Hunsrückhöhen und die herrlichen Fernsichten begeistern jeden Wanderer, der abseits des Moselsteiges diesen Teil des Rheinischen-Schiefergebirges näher kennen lernen will. Urige Waldpfade, breite Forst- und Wiesenwege und ein strammer, lang anhaltender Anstieg sind Bestandteil der Streckenführung, die mehrere Möglichkeiten zur Rast beinhaltet.

Felsbewehrte Routenführung im unteren Baybachtal

Das Borjer Ortsbachpädche läuft vom Start- und Zielort Burgen in das untere Baybachtal hinein

Vom Marktplatz in Burgen folgen die Wanderer der Beschilderung auf asphaltiertem Grund entlang einer Kreisstraße in das Baybachtal hinein. Hinter dem Hotel Schmausemühle queren wir die Straße und überschreiten auf einem kleinen Steg den rauschenden Baybach. Sogleich nimmt uns die urwüchsige Natur des Baybachtales gefangen. Auf den nächsten zwei Kilometern geht es entgegen der Fließrichtung auf schmalen Uferpfaden meist direkt am Gewässer entlang und sanft bergauf. Schroffe Felsen säumen den Weg und der Baybach zeigt sich auch in seinem Unterlauf recht wild. Kleine Stromschnellen und Verwirbelungen zeigen an, dass es sich um einen Wildbach handelt, der in der Nähe des Örtchens Hausbay auf dem Hunsrück entspringt und nach 30 Kilometern bei Burgen in die Mosel mündet.

Die enge Baybachschlucht wird als der Grand Canon des Hunsrücks bezeichnet

Auf seinem Weg dorthin hat der Baybach eine enge Schlucht in das Schiefergestein gegraben, die man im Volksmund als "Grand-Canyon des Hunsrücks" bezeichnet und in der gleich vier Traumschleifen für uneingeschränkten Wandergenuss sorgen. Bei der Wanderung durch das Baybachtal bricht die Wintersonne immer wieder durch das Geäst und verwöhnt die Wandergruppe mit ihrer noch zaghaften Wärme. Infotafeln entlang der Wegstrecke gewähren Einblicke in die Geschichte des Landstrichs und vermitteln Wissenswertes über Flora und Fauna. An einer großen Wiese mit Obstbäumen entfernt sich das Borjer Ortsbachpädche etwas vom Bach und trifft dann wieder auf die Fahrstraße, die von Burgen herauf kommt. Ein kurzes Stück folgt die Gruppe gefahrlos der Asphaltpiste und gelangt dann zum Forellenhof mit seiner weitläufigen Anlage und den schön angelegten und gepflegten Fischteichen. Hier ist nach etwa drei Kilometern bereits eine Einkehr möglich.


Aus dem Baybachtal führt die Route am Ortsbach entlang zum Aussichtspunkt Dörferblick hinauf

Am Hotel Forellenhof verlässt die Route das Baybachtal und folgt rechts abzweigend dem namensgebenden Ortsbach durch lichten Tann in ein tief eingeschluchtetes Seitental hinein. An der Schutzhütte Waldesruh lassen wir den Ortsbach hinter uns und wandern auf einem breiten Forstweg rechts abzweigend überaus steil bergan. Es geht durch einen imposanten Buchenbestand zur Zwergenhütte hinauf, die am Waldrand liegt und sich nach diesem strammen Anstieg für eine Verschnaufpause anbietet. Im Anschluss an die Wanderrast führt uns der Moselsteig-Seitensprung auf die freie Feldflur hinaus. Kurz vor dem Birkenhof zackt die Route scharf nach rechts und läuft zum Dörferblick hinüber. Weit schweift hier die Blick über die Hunsrückhöhen. Mehrere Ortschaften sind am Horizont zu sehen und werden anhand einer Infotafel genau bezeichnet.

Burg Bischofstein am gegenüber liegenden Moselufer

Vom Borjer Ortsbachpädche fällt der Blick auf Burg Bischofsstein am gegenüber liegenden Moselufer

Hier bietet sich ein wenig lohnender Abstecher zur Schinderhanneshöhle an, der durch Wegweiser nicht ausgewiesen ist. Vom Dörferblick leicht abwärts wandernd macht mitten im Wald diese Felsformation auf sich aufmerksam, die wahrscheinlich mit dem Schinderhannes überhaupt nichts zu tun hat. Allein die Aussicht von einer Felsnase ins Moseltal ist erwähnenswert. Den dann folgenden weiteren Abstieg zur Höhle kann man sich getrost ersparen. Zurück zum Aussichtspunkt Dörferblick folgen wir dem Borjer Ortsbachpädche über eine freie Kuppe hinweg ins Tal. An zwei Stellen bieten sich noch herausragende Blicke ins Moseltal und auf die Burg Bischofsstein am gegenüber liegenden Moselufer. Schließlich führt uns ein schmaler Pfad über Treppenstufen in den Zielort Burgen hinab, wo diese schöne Wanderung über den Mosel-Seitensprung Borjer Ortsbachpädche ihr Ende findet.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Das Borjer Ortsbachpädche ist eine lohnende Runde am Moselsteig, verbindet es doch einen "Seitensprung" ins Baybachtal, der Geschmack auf Mehr macht, mit den herausragenden Fernsichten über die Hunsrückhöhen und ins Moseltal. Der nur wenig begeisternde Abstecher vom Dörferblick zur Schinderhanneshöhle verlängert die Runde um etwas mehr als einen Kilometer. Wer diesen einsamen Landstrich und das geheimnisvolle Baybachtal allerdings in all seinen Facetten erkunden will, der erwandert die wilde Schlucht besser in ihrer ganzen Länge oder in mehreren Abschnitten über die vier Traumschleifen, die alle auf der Internetseite von "Profi-Routen" anhand von bebilderten Wanderberichten ausführlich beschrieben sind.

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