Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 210
Gesamtabstieg (Meter):: 210
Anfahrt planen:
Region: Siegerland
Art: Rundwanderung
Kilometer: 23
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Durch die Wahner Heide und das Naturschutzgebiet Gagelbestand

Der Heideweg, ein Erlebnisweg Sieg, verläuft über breite "Forstautobahnen" durch den Lohmarer Wald und kann nur auf dem zwei Kilometer langen Abschnitt durch die Wahner Heide ein wenig begeistern. Idyllische Waldpfade, kulturelle Highlights und herrliche Fernsichten? Fehlanzeige!! Der ständige Fluglärm startender Maschinen vom nahe gelegenen Flughafen Köln-Bonn und der Autolärm der A3 und der B 56 sorgen darüber hinaus noch für stark eingeschränktes Wandervergnügen. Ein kleiner Waldsee und die Fischteiche im Naturschutzgebiet Gagelbestand tragen das Ihre dazu bei, die rund 23 Kilometer lange Runde trotzdem noch etwas aufzuhübschen.

Fischteiche im Naturschutzgebiet Gagelbestand

Der Heideweg läuft auf schnurgeraden, recht eintönigen Forstwegen durch den Lohmarer Wald

Wir beginnen die Wanderung über den Heideweg am Parkplatz Siegelsknippen in Lohmar, Ortsteil Heide. Nach dem Überschreiten der B 56 läuft die Route ein kurzes Stück an der viel befahrenen Bundesstraße entlang und schwenkt dann nach rechts in den Lohmarer Wald hinein. Breite, geschotterte, meist geradeaus laufende "Forstautobahnen" gestalten hier das Streckenprofil. Nach zwei Richtungswechseln und einer Wanderdistanz von fünf Kilometern führt uns der Heideweg bis an den Ortsrand der Stadt Lohmar. Die Gruppe durchwandert das Stadtgebiet, betrachtet die schmucke Pfarrkirche St. Johannes am gegenüber liegenden Stadtrand und quert dann die A 3 und kurz darauf auch den Fluss Agger über eine Straßenbrücke. Der siebzig Kilometer lange Nebenfluss der Sieg entspringt in der Nähe von Meinerzhagen, speist die Aggertalsperre und mündet dann zwischen Troisdorf und Siegburg in die Sieg.


Breite Uferwege führen an der Agger entlang und durch Buchenbestände zum Kronenweiher hinüber

Auf einem breiten Uferweg läuft der Heideweg an der Agger entlang. "Am Alten Wasser" treffen wir auf ein Gedenkkreuz aus dem Jahre 1945. An dieser Stelle wurden seinerzeit drei Männer beraubt, erschossen und erschlagen. Vom Aggerufer steigt die Route hier mit einem scharfen Rechtsknick und auf einem schmalen Waldpfad, man höre und staune, entlang des winzigen Goldenbaches in den bewaldeten Hang hinein. Auf der Anhöhe laufen dann wieder breite Forstwege am Kronenweiher vorbei und durch einen Buchenhallenwald in die Wahner Heide hinein.

Sturmerprobte Kiefern in der Wahner Heide

Die Wahner Heide ist eines der artenreichsten Heide- und Heidemoorgebiete Mitteleuropas

Die 47 km² große Wahner Heide ist eines der artenreichsten Heide- und Heidemoorgebiete Mitteleuropas. Typische Heidegewächse wie Heidekraut, Ginsterstauden und Adlerfarn bestimmen das Landschaftsbild, das auch großkronige Eichenbestände und vom Sturm zerzauste Kiefern aufweist. Von Mai bis September grasen in der Südheide Heidschnucken- und Ziegenherden um diese einzigartige Heidelandschaft auf Dauer zu erhalten. Sandige Pfade führen, ein wenig abseits der Routenführung des Heideweges, durch diese urwüchsige Landschaft zum Tümpel am Fliegenberg hinüber. Neben der Nutzung als Weidefläche für Ziegen und Schafe soll hier auch noch die militärische Verwendung des weitläufigen Areals als Truppenübungsplatz Erwähnung finden. Zahlreiche Hinweisschilder zeigen an, dass man die ausgewiesenen Wege und Pfade wegen eventuell noch herum liegender Munitionsreste besser nicht verlassen sollte. Aber auch in dieser einzigartigen Heidelandschaft, die seit 1931 unter Naturschutz steht, wird die Idylle durch den ständigen Fluglärm erheblich gestört. Im Minutentakt steigen röhrende Verkehrsflugzeuge über der Wahner Heide in den Himmel.


Mitten im Wald trifft der Wanderer auf den idyllisch gelegenen Leyenweiher

Ausgangs der beeindruckenden Heidelandschaft läuft der Erlebnisweg Sieg wieder in den Lohmarer Wald hinein. Wenig später gelangt die Gruppe sanft abfallend zum Leyenweiher. Er liegt mitten im Wald und bietet seltenen Wasservögeln ein Zuhause. Wir beobachten Blässhühner, Stockenten und ein Paar Kanadagänse, die sich laut schnatternd in der Uferzone tummeln. Hier laden zudem noch Ruhebänke zum Verweilen ein. Hinter dem Leyenweiher führt der Heideweg, vorbei an mächtigem Baumbestand, auf breiten Waldwegen zum Aggerstadion hinüber und schließlich mit dem Aggerdamm in die Flussauen hinein.

An den Stallberger Teichen im Naturschutzgebiet Gagelbestand

Mit dem schnurgerade verlaufenden Wiesenweg führt die Route an den Stallberger Fischteichen entlang

Bei Troisdorf wird die Agger zum zweiten Mal überschritten. Unter stark störendem Autolärm einer Bundesstraße geht es eine Weile am Flussufer entlang und schließlich nach dem Queren der A 3 in das Naturschutzgebiet Gagelbestand hinein. Dabei werden die Stallberger Fischteiche, rechts der Route gelegen,  mit dem schnurgerade verlaufenden Wiesenweg erschlossen. Die von Menschenhand geschaffenen Weiher im Staatsforst der Stadt Siegburg werden sich selbst überlassen und haben sich zu einem bemerkenswerten Rückzugsgebiet für Tiere und Pflanzen entwickelt. Zum Abschluss streift der Heideweg mit der Hauptroute des Natursteigs Sieg die Ortschaft Kaldauen am Rand der Bebauung und führt dann bei mehreren Richtungswechseln zum Wanderparkplatz Siegelsknippen zurück. Hier endet eine wenig begeisternde Wanderung durch die Wahner Heide.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Gleich mehrere Aspekte fallen bei einer Beurteilung der Routenführung des Heideweges negativ ins Gewicht. Zum einen sorgen die breiten, meist schnurgerade durch den Lohmarer Wald laufenden Forstwege für wenig Abwechslung und drücken der Rundwanderung das Siegel der Eintönigkeit auf. Zum zweiten stört der ständige Flug- und Autolärm beim Wandern ungemein. Die wenigen Highlights der Runde muss man selbst erkunden. So läuft der Heideweg auf lediglich zwei Wanderkilometern quasi an der Wahner Heide vorbei, statt mitten hindurch, was durchaus möglich gewesen wäre. Einen der Stallberger Teiche hätte man beispielsweise mit dem Heideweg auch umrunden können, anstatt die Gewässer nur am Uferrand zu streifen. So verfehlt der Heideweg in allen Belangen die hohe Wanderqualität, die man von anderen Erlebniswegen Sieg gewohnt ist. Besser wäre es, die Route statt als Wanderweg als Radweg auszuzeichnen. Positiv ist anzumerken, dass die Runde nahezu unverlaufbar ausgeschildert ist.

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