Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 438
Gesamtabstieg (Meter):: 438
Anfahrt planen:
Region: Rheintal, Westerwald
Art: Rundwanderung
Kilometer: 20
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Über die Erpeler Ley zum Asberg und durch das idyllische Kasbachtal

Wichtiger Hinweis:

Die hier beschriebene Kasbachtalrunde weist wechselnde Wegezeichen auf. Ein kurzer Teilabschnitt ist überhaupt nicht beschildert. Deshalb sollte man sich beim Nachwandern der downloadbaren GPX-Datei von Profirouten bedienen.

Ausgesprochen kurzweilig zeigt sich die knapp 20 Kilometer messende Kasbachtalrunde am Rheinsteig, die allerdings nur im Bereich der Erpeler Ley mit der Routenführung des rechtsrheinischen Fernwanderweges identisch ist. In den weitaus größten Teilabschnitten folgt die Kasbachtalrunde der Beschilderung des altehrwürdigen Rheinhöhenweges und dem gelben Rheinsteiglogo, das für alle Zuwegungen zum Rheinsteig Verwendung findet. Die absoluten Highlights der Rundwanderung sind sicherlich die traumhaften Rheintalblicke von der geschichtsträchtigen Erpeler Ley, die beiden Biotopgewässer im aufgelassenen Basaltbruch des Asberges und die Wanderung durch das idyllische Kasbachtal im letzten Teil der Route. Das Streckenprofil weist überwiegend breite Wald- und Wiesenwege auf. Schmale Pfade hingegen werden auf der Tour durch den Rheinischen Westerwald recht selten beschritten.

Traumhafte Rheintalblicke vom Erpeler-Ley-Plateau

Die 191 Meter hohe Erpeler Ley ist vulkanischen Ursprungs und ragt weit in das Rheintal hinein

Wir beginnen die Tour auf dem Waldparkplatz an der Kasbachtalstraße, die von Kasbach hinauf zur ehemaligen Steffensbrauerei führt. Rechts abzweigend von der Asphaltpiste folgen die Wanderer unterhalb des Parkplatzes der Rheinsteigzuwegung - Wegezeichen gelbes Rheinsteiglogo - in den Wald hinein. Schon wenig später zweigt die Rheinsteigzuwegung in einer scharfen Rechtskurve vom breiten Forstweg ab und führt uns in ständigem Auf und Ab auf schmalen Pfaden durch den lichten Mischwald. Schließlich treffen wir auf den Rheinsteig. Überaus steil geht es mit der Hauptroute des Fernwanderweges zur Erpeler Ley hinauf. Vorbei an einem uralten steinernen Wegekreuz führt uns der Rheinsteig auf das Plateau des 191 Meter hohen Basaltfelsens, der weit in das Rheintal hinein ragt. Die Erpeler Ley ist vulkanischen Ursprungs. Ihre zum Rhein hin steil abfallenden Basaltformationen weisen imposante säulenartige Strukturen bei fächerförmiger Anordnung auf.

Vom Friedenskreuz auf der Erpeler Ley fällt ein spektakulärer Blick ins Rheintal und auf die Stadt Remagen

Das Rheintalpanorama von der Erpeler Ley gehört zu den spektakulärsten Ausblicken im ganzen Mittelrheintal. Auch wir erfreuen uns an den grandiosen Weit- und Tiefblicken ins breite Flusstal. Auf der anderen Rheinseite, also gen Westen, schweift der Blick über die Stadt Remagen hinweg weit in die Eifel. Nach Norden hin sind tief unten im Rheintal die rechtsrheinische Ortschaft Erpel und die Stadt Unkel zu sehen. Auf diesem aussichtsreichen Plateaufelsen ist eine erste Wanderrast absolute Pflicht, um die traumhaften Fernsichten eine Weile zu genießen. An dieser Stelle müssen auch die geschichtsträchtigen Hintergründe der Erpeler Ley Erwähnung finden, an die das große hölzerne Friedenskreuz auf dem Rheinfelsen erinnern soll. Es wurde zum Gedenken an die Opfer beim Kampf um die Ludendorff-Brücke, besser bekannt unter der Bezeichnung "Brücke von Remagen", ausgangs des 2. Weltkrieges auf der Erpeler Ley errrichtet. Im Eisenbahntunnel unter dem Rheinfelsen suchte die Zivilbevölkerung damals Schutz vor alliierten Luftangriffen.


Im Westerwaldort Bruchhausen bewundern wir die denkmalgeschützte Marienwallfahrtskirche St. Johannes Baptist

Mit der Rheinsteigbeschilderung verlassen wir das imposante Erpeler-Ley-Plateau. Der Fernwanderweg führt uns ein kurzes Stück durch lichten Mischwald. Am Waldsaum verlassen die Wanderer die geradeaus laufende Rheinsteigroute und folgen den schräg rechts abzweigenden Wegezeichen des Rheinhöhenweges - weißes „R“ auf schwarzem Grund -. Etwas eintönig läuft der Höhenweg rechts des Rheins als asphaltierter Wirtschaftsweg über eine landwirtschaftlich genutzte Freifläche in Richtung Bruchhausen. Nachdem wir die L252 überschritten haben betreten wir den schmucken Westerwaldort. Im Ortskern von Bruchhausen bewundern die Wanderer die um 1230 errichtete Wallfahrtskirche St. Johannes Baptist. Leider ist die Kirche verschlossen. So ist es uns nicht vergönnt ein bedeutendes Kunstwerk, nämlich die Darstellung des Totentanzes auf einem Gemälde aus dem 17. Jahrhundert in Augenschein nehmen. Vorbei am alten Winzerkeller verlassen die Wanderer Bruchhausen über die Waldstraße.

Die Wallfahrtskirche St. Johannes Baptist im Westerwaldort Bruchhausen

Über breite Forstwege gelangen wir zum kapellenartigen Bildstock Auge Gottes

Ausgangs der Bebauung von Bruchhausen läuft der rechtsrheinische Rheinhöhenweg erneut über eine Freifläche. Zwei Aussiedlerhöfe werden passiert, bevor es in den Wald hinein geht. Auf breiten Forstwegen wandern wir in sanftem Auf und Ab am 305 Meter hohen Birkig vorbei. Die einstige Waldidylle ist in diesem Abschnitt der Kasbachtalrunde durch beiderseitigen Nadelholzeinschlag leider verloren gegangen. Auch diese Route leidet, wie viele andere Wanderwege in Deutschland, unter der verheerenden Borkenkäferplage und den damit einhergehenden radikalen Kahlschlägen. Schließlich gelangen wir an einer Wegespinne zu dem kapellenartigen Bildstock aus dem Jahre 1870 mit der Bezeichnung Auge Gottes. Sein Erbauer Johann Wilhelm Menden ließ im Giebel des Bildstocks den mahnenden Spruch "Gottes Auge sieht alles" anbringen, weil ihm die nächtlichen Holzdiebstähle zur damaligen Zeit erheblichen Schaden zufügten. Am schön gestalteten Bildstock verlassen wir den Rheinhöhenweg und folgen nunmehr der von rechts einmündenden Zuwegung zum Rheinsteig - Wegezeichen gelbes Rheinsteiglogo - in Richtung Kalenborn.

Im aufgegebenen Basaltbruch am 430 Meter hohen Asberg treffen die Wanderer auf zwei Seen

Kurz hinter dem Bildstock Auge Gottes wandern wir mit der Zuwegung zum Rheinsteig an einem brackigen Biotopgewässer vorbei. Wir benutzen sodann die zweite links abzweigende Möglichkeit die Rheinsteigzuwegung zu verlassen, um eine unbeschilderte Schleife zum Basaltbruch am 430 Meter hohen Asberg zu unternehmen. Schon die Kelten unterhielten auf dem Vulkanrücken des Asbergs eine Ringwallanlage. Von 1881 bis 1970 wurde an der damals noch 441 Höhenmeter messenden Erhebung Basalt abgebaut. In den aufgelassenen Brüchen haben sich drei Seen gebildet, die eine Gesamtfläche von zwei Hektar aufweisen. Das westlich des Gipfels gelegene Gewässer betrachten wir von einer Aussichtsplattform aus der Vogelperspektive. Anschließend gelangen die Wanderer mit einem kurzen Abstecher, links abzweigend von der Route, zu dem größten der drei Teiche. Er liegt östlich des Gipfels und verfügt über eine Verlandungszone. Wegen der Population seltener Amphibien wie Kammmolche und Gelbbauchunken hat man das Gebiet rund um den Asberg unter Naturschutz gestellt.


Der letzte Teilabschnitt führt uns entlang der Gleisanlage der Kasbachtalbahn durch das idyllische Kasbachtal

Südöstlich des Asberges treffen die Wanderer wieder auf die Kalenborner Rheinsteigzuwegung - Wegezeichen gelbes Rheinsteiglogo -, die uns jetzt bis zum Ziel begleiten wird. Die Ortschaft Kalenborn streifen wir lediglich am Rand der Bebauung und folgen dem gelben Rheinsteiglogo in das Kasbachtal. Entlang der Gleisanlage der historischen Kasbachtalbahn geht es ständig talwärts. In den Sommermonaten verkehren auf der ehemaligen Bahntrasse Linz - Flammersfeld mittwochs und an den Wochenenden historische Schienenbusse im Stundentakt. Der Streckenabschnitt von Linz nach Kalenborn ist eine der steilsten Bahnstrecken Deutschlands, beträgt doch der Höhenunterschied rund 300 Höhenmeter.

Im wildromantischen Kasbachtal wird der Kasbach mehrmals überschritten

Der Kasbach, ein neun Kilometer langer rechter Nebenfluss des Rheins ist bis zum Ziel unser ständiger Begleiter

Auf dem Weg zu Tal wird die Bahnlinie mehrmals mittels Fußgängertunneln unterschritten und dabei zum anderen Ufer des Kasbaches hinüber gewechselt. So erweist sich der Teilabschnitt durch das Kasbachtal als überaus idyllisch. Der neun Kilometer lange rechte Nebenfluss des Rheins ist unser ständiger Begleiter. Meist wandern wir direkt am windungsreichen und stark mäandernden Gewässer entlang. Aber die Route steigt auch mehrmals in den steilen Hang hinein und ermöglicht schöne Tiefblicke auf den Kasbach, der weiter unten leise plätschernd dem Rhein zustrebt. Schließlich gelangen die Wanderer wieder zum Ausgangspunkt, dem Waldparkplatz unterhalb der Alten Brauerei. Hier endet diese schöne Rundwanderung im Rheinischen Westerwald.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

In kurzen Teilabschnitten kann man der Kasbachtalrunde am Rheinsteig durchaus Premiumqualität bescheinigen. Die pfadige Wegführung im Bereich der Erpeler Ley, die der Routenführung des Rheinsteigs zuzurechnen ist und der ausgesprochen idyllische letzte Teil der Tour durch das Kasbachtal gehören sicherlich dazu. Ansonsten prägen breite, manchmal recht eintönige Wald- und Wiesenwege das Streckenprofil. Der Anteil an asphaltiertem Geläuf über landwirtschaftliche Nutzflächen schmälert ebenfalls den Erlebniswert. Den von uns beschriebenen kurzen Abstecher zum Biotopgewässer im aufgelassenen Basaltbruch am Asberg sollte man auf jeden Fall unternehmen. In den Dorfstraßen von Bruchhausen ist der Rheinhöhenweg nur unzureichend beschildert. Ansonsten sind die unterschiedlichen Wegezeichen ausreichend und gut sichtbar angebracht. Rast- und Ruhemöglichkeiten entlang der Kasbachtalrunde sind in genügender Zahl vorhanden.

Tipp des Autors:

Im Anschluss an die Wanderung empfiehlt es sich in der nostalgischen Alten Brauerei Einkehr zu halten. Hier kann man die Kasbachtalrunde trefflich ausklingen lassen.

Wem die 20 Kilometer messende Kasbachtalrunde zu lang ist, der kann zumindest in den Sommermonaten mittwochs, an Feiertagen und an den Wochenenden von Kalenborn bis zur Alten Brauerei auf den Fahrplan der Kasbachtalbahn zurückgreifen und den historischen Schienenbus benutzen. In diesem Fall entfällt allerdings die idyllische Wanderung durch das Kasbachtal.

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