GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 644
Gesamtabstieg (Meter):: 644
Anfahrt planen:
Region: Westerwald
Art: Rundwanderung
Kilometer: 45
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Ein konditioneller Härtetest in der Seenlandschaft des Oberen Westerwalds

Achtung:

Wechselnde Wegezeichen auf der gesamten Wanderung!! Es wird darauf hingewiesen, dass die nachfolgend beschriebene Marathon-Rundwanderung von Profirouten ausgearbeitet wurde. Daher ist die Strecke nicht einheitlich ausgeschildert. Wenn möglich, sollte beim Nachwandern unsere kostenlos downloadbare GPX-Datei verwendet werden.

Gleich drei Weitwanderwege sind in die Routenführung der Marathonwanderung durch die Westerwälder Seenplatte eingebunden. So werden im Wechsel Teilabschnitte des Sieben-Weiher-Weges, der rund um und durch die Westerwälder Seenplatte läuft, des Wiedweges, er folgt der Wied von der Quelle bis zur Mündung und des Westerwaldsteiges, der bekanntermaßen von Herborn bis ins Rheintal quer durch den Westerwald führt, auf der Marathondistanz begangen. Schmale Pfade und breite Wald- und Wiesenwege bestimmen dabei das Streckenprofil. Mehrere Weiher und ein Aussichtsturm mit grandiosen Fernsichten liegen am Weg und sind die Garanten für ein abwechslungsreiches Wandererlebnis auf der insgesamt 45 Kilometer langen Marathonrunde.

Auf dem Sieben-Weiher-Weg am Brinkenweiher

Mit dem Sieben-Weiher-Weg geht es über die Dammkrone zwischen Post- und Brinkenweiher hinweg

Bereits um 06:00 Uhr in der Früh starten wir in den Härtetest am alten Rathaus in Freilingen und wandern mit dem Sieben-Weiher-Weg durch den kühlen Forst zum Postweiher hinüber. Der Himmel ist bedeckt und das Gewässer liegt noch im Morgendunst. So sind herausragende Fotomotive eher Mangelware. Trotzdem macht es tierisch Laune, auf schmalen, holprigen Wurzelpfaden am Seeufer entlang zu wandern. Nach einem lang gezogenen Linksschwenk gerät rechter Hand auch der Brinkenweiher ins Blickfeld. Der Sieben-Weiher-Weg läuft über die Dammkrone, die beide Weiher voneinander trennt und überquert dann eine Asphaltpiste.

Auch der Hausweiher, der vom Holzbach gespeist wird ist in die Streckenführung integriert

Danach geht es eine Weile durch die freie Feldflur. Dann wartet bereits das nächste Gewässer auf die Marathonwanderer. Die Route streift den kleinen, lang gestreckten Hausweiher, der vom Holzbach gespeist wird. Alle Teiche der Westerwälder Seenplatte sind nichtnatürlichen Ursprungs. Sie wurden im 17. Jahrhundert von den Grafen zu Wied für die Fischzucht angelegt und dienten der Ernährung der darbenden Bevölkerung. Heute haben seltene Vogelarten das Weihergebiet zum Brut- und Rastplatz auserkoren. So wurden Teile der Seenplatte aus ökologischen Gründen schon seit längerer Zeit unter Naturschutz gestellt.


Vom Hausweiher geht es am Hofgut Schönerlen vorbei nach Hartenfels hinüber

Hinter dem Hausweiher durchmisst die Gruppe das mittelalterliche Hofgut Schönerlen, verlässt dann das unmittelbare Weihergebiet und folgt der Beschilderung des Sieben-Weiher-Weges in Richtung Hartenfels ins obere Holzbachtal hinein. Aus dem Wald heraustretend zeigt sich in der dunstigen Morgenluft alsbald der mächtige Bergfried von Burg Hartenfels, die im Volksmund liebevoll "Schmanddippe" genannt wird. Bevor wir der Ortschaft Hartenfels auf breiten Wiesenwegen zustreben, bewundern wir noch das Geotop Zehntgarben. Die imposanten sechskantigen Basaltsäulen, die am Waldsaum aus dem Boden zu wachsen scheinen, sind eine, im Westerwald häufig vorkommende Erstarrungsform von vulkanischem Magma.

Die Burgruine in Steinebach an der Wied

Im Westerwaldort Steinebach führt die Route am alten Torbogen der ehemaligen Niederungsburg vorbei

Hinter der Ortschaft Hartenfels läuft die Route durch Weideland an Schenkelberg vorbei und wendet sich dann wieder der Seenplatte zu. Schmale Saumpfade führen zu Hofmanns Weiher hinüber. Auch er liegt sehr idyllisch eingebettet in einem Waldgebiet. An Hofmanns Weiher trifft die Gruppe auf den Wiedweg. Ihm folgen die Wanderer durch kleine Waldparzellen in die Wiedauen hinein. Die junge Wied wird überschritten, bevor die Ortschaft Steinebach erreicht wird. Ausgangs der Bebauung bewundern die Marathonwanderer den alten Torbogen mit dem Wassergraben der ehemaligen Niederungsburg der Herren von Steinebach, die wohl im 12. Jahrhundert errichtet wurde.

In der ganzjährig bewirtschafteten Alpenroder Wanderhütte auf dem Gräbersberg wird Einkehr gehalten

Dann nimmt uns der Wald wieder auf. Mit dem Europäischen Fernwanderweg E 1 der von Schweden bis nach Umbrien verläuft, geht es jetzt fast schnurgerade auf breiten Forstwegen zum 513 Meter hohen Gräbersberg hinüber. Zu Füßen eines Sendemastes mit Aussichtsplattform treffen die Wanderer auf die bewirtschaftete Alpenroder Wanderhütte. Hier wird natürlich Einkehr gehalten, und ein opulentes Frühstück zu sich genommen. Schließlich liegt jetzt bereits die Hälfte der Marathondistanz hinter uns. Die Alpenroder Hütte ist ganzjährig geöffnet und hat keinen Ruhetag.


Im Westerwaldort Linden entspringt die Wied, um nach 102 Flusskilometern in den Rhein zu münden 

Mit dem Westerwaldsteig, der an der Alpenroder Hütte vorbei läuft, setzen wir jetzt unsere Wanderung fort. Endlich zeigt die Route Steigcharakter. Auf wurzeligen Pfaden geht es an einem winzigen Gewässer entlang und dann in die offene Wiesenlandschaft hinein. Wir streifen die Hazemer Heide und folgen dem windungsreichen Fernwanderweg durch Waldparzellen hinüber nach Linden. Am Rand des kleinen Westerwaldortes entspringt die Wied, um nach 102 Flusskilometern bei Neuwied-Irlich in den Rhein zu münden. Von der Wiedquelle folgt der Westerwaldsteig dem kleinen Bach bis zum Einlauf in den Dreifelder Weiher. In diesem idyllischen Steigabschnitt gefällt die Route des Fernwanderweges in besonderem Maße. Sie führt meist direkt am munter plätschernden Wiedbach entlang, der sich hier noch wild und urwüchsig zeigt.

Der Aussichtsturm auf dem 491 Meter hohen Helleberg

Der Dreifelder Weiher ist mit einer Wasseroberfläche von 123 ha das größte Gewässer der Westerwälder Seenplatte

Eine steinerne Furt wird überschritten bevor der Westerwaldsteig auf weichen schwingenden Pfaden in die Wiedauen hinein läuft. Kurz darauf erreichen wir Dreifelden. Der Fernwanderweg durchmisst den Ort und führt dann durch den Schilfgürtel eine Weile am Dreifelder Weiher entlang. Mit einer Wasseroberfläche von 123 ha ist  er das größte Gewässer der Westerwälder Seenplatte. Befüllt wird er vom Saynbach, dem Holzbach und der Wied. An der Südspitze des Dreifelder Weihers folgt die Gruppe örtlichen Wanderwegen nach Osten und trifft nach dem Überschreiten der L 303 unterhalb des Wölferlinger Kopfes und mitten im Wald wieder auf den Sieben-Weiher-Weg. Ihm folgen wir auf breiten, unspektakulären Forstwegen oftmals schnurgerade durch den Wald in Richtung Wölferlingen. Rechter Hand macht noch einmal der fast verlandete Wölferlinger Weiher auf sich aufmerksam.

Vom Aussichtsturm auf dem 491 Meter hohen Helleberg fällt der Blick bis hinauf in den Hohen Westerwald

Wir durchwandern die Orte Wölferlingen und Düringen und gelangen dann zum Aussichtsturm auf dem 491 Meter hohen Helleberg. Im Jahre 1998 wurde die 30 Meter hoch aufragende Metallkonstruktion errichtet, die von ihrer Aussichtsplattform herausragende Aussichten über die Westerwälder Seenplatte und in den Hohen Westerwald hinein ermöglicht. Bei klarer Wetterlage sind auch zahlreiche Erhebungen des Taunus und auf der anderen Rheinseite von Hunsrück und Eifel gut auszumachen. Eine letzte Trinkpause wird eingelegt, dann geht es bergab nach Weidenhahn und zurück nach Freilingen. Am alten Rathaus des Start- und Zielortes haben die vier Marathonwanderer genau 45 Kilometer hinter sich gelassen. 

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die Natur- und Kulturlandschaft der Westerwälder Seenplatte ist immer eine Wanderung wert. Auf der Hochebene des Oberen Westerwaldes gibt es kaum Steigungen. So sind die zu bewältigenden 750 Höhenmeter auf der Marathondistanz als überaus moderat zu bezeichnen. Allerdings lässt die Beschilderung des Sieben-Weiher-Weges an mehreren Stellen zu wünschen übrig. Besonders im Bereich der Ortschaften Hartenfels und Düringen fehlen Wegezeichen oder dieselben sind so verblasst, dass sie kaum noch zu erkennen sind. Die schönsten Teilabschnitte der von ProfiRouten.de zusammen gestellten Marathonwanderung sind sicherlich die des Westerwaldsteiges von der Alpenroder Hütte bis zur Südspitze des Dreifelder Weihers. Der Sieben-Weiher-Weg hat seine Höhepunkte in der Streckenführung im unmittelbaren Bereich der Westerwälder Seenplatte, wenn es also an den Weihern entlang geht. Dort wo er schnurgerade durch den Wald läuft, kommt er eher langweilig daher.

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