Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 285
Gesamtabstieg (Meter):: 285
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Themenrundwanderung
Kilometer: 14
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Auf den Spuren des Vulkanismus rund um den Laacher See

Die Geopfade in der sagenhaften Vulkanregion Brohltal-Laacher See beschäftigen sich mit dem Vulkanismus und den damit verbundenen erdgeschichtlichen Ereignissen in der Osteifel. Sie führen den interessierten Wanderer zu  geologischen Aufschlüssen, beschreiben auf zahlreichen, auch wissenschaftlich belegten Info-Tafeln ausführlich die historischen Zusammenhänge in der Region und führen meist in Premiumqualität durch die herrliche Landschaft der östlichen Vulkaneifel. So reiht sich die 14 Kilometer lange Geopfad-Route-L - Laacher Rundweg - nahtlos ein in das hervorragende Konzept dieser Themenwanderwege, die von den Verbandsgemeinden Brohltal, Mendig und Pellenz gemeinsam betrieben und betreut werden. Die Streckenführung der Route-L wurde erst kürzlich vollkommen neu konzipiert und unverlaufbar ausgeschildert. Sie führt mit dem Seeuferweg direkt an den Ufern des Laacher Sees entlang und steigt auf windungsreichen Waldpfaden aus dem weitläufigen Calderakrater zum Lydiaturm auf dem Veitskopf hinauf.

Auf dem Geopfad am Ufer des Laacher Sees

Der Laacher See ist ein vulkanisches Einbruchsbecken, das durch den Ausbruch des Laacher See Vulkans entstanden ist

Der Themenrundwanderweg Georoute-L - Laacher Rundweg - beginnt auf dem Parkplatz am Restaurant Waldfrieden und läuft rechts schwenkend und sanft abfallend auf einem breiten Waldweg in das Laacher Caldera-Becken hinein. An einer Wegespinne besteht die Möglichkeit mit einem 300 Meter langen Stichweg zum Aussichtspunkt "Bleiche Erde" hinüber zu wandern und von einer Ruhebank einen herrlichen Blick auf den Laacher See zu genießen. Vom Aussichtspunkt Bleiche Erde wandern wir wieder zurück zur Hauptroute und folgen der Beschilderung hinunter zum größten Binnengewässer von Rheinland-Pfalz. Im Talkessel angekommen folgt der Laacher Rundweg scharf links schwenkend dem Seeuferweg. Sehr idyllisch läuft die Route an den Gestaden des Laacher Sees entlang. Wir wandern jetzt durch die Laacher Caldera, ein vulkanisches Einbruchsbecken, das durch die Eruptionen des Laacher See-Vulkanes vor rund 13.000 Jahren entstanden ist. Dabei wurden große Mengen phonolithischer Gesteinsmassen heraus geschleudert, die die Landschaft der Osteifel für immer veränderten. Das Einbruchsbecken füllte sich später mit Wasser. So entstand der 3,3 km² große Laacher See, der eine Wassertiefe von ca. 51 Metern und eine Uferlänge von 7,3 Kilometern aufweist. Mehrere Info-Tafeln am Seeufer entlang der Georoute-L beschreiben die gewaltigen vulkanischen Tätigkeiten, die damit zusammenhängenden geologischen Vorgänge und die daraus resultierenden Folgen sehr ausführlich.


Austritte von Kohlenstoffdioxid direkt am Seeufer, so genannte Mofetten, zeigen an, dass der Laacher See-Vulkan noch nicht erloschen ist

Rechts abzweigend vom Seeuferweg führt uns die Geopfad-Route-L auf einem kurzen idyllischen Uferpfad schließlich direkt an den Gewässerrand heran. Aufsteigende Kohlensäurebläschen, so genannte Mofetten, können hier beobachtet werden. Aus der immer noch vorhandenen unterirdischen Magmakammer des Laacher-See-Vulkans tritt unverkennbar Kohlenstoffdioxid (CO²) aus. Die Mofetten erinnern uns ständig daran, dass die vulkanischen Tätigkeiten im Erdinnern der Osteifel immer noch vorhanden sind und zurzeit lediglich ruhen. Wieder zurück auf dem Seeuferweg lockt kurz darauf ein nach links in den Hang steigender, ein Kilometer langer Stichweg zum Geoaufschluss Roter Laacher Tuff. In Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit verzichten wir jedoch auf den ca. 900 Meter langen Abstecher und folgen der Geopfad-Route hinüber zur 20 Meter hohen Lavawand am Vulkan Alte Burg.

Kohlendioxidaustritte, sog. Mofetten, am Seeufer des Laacher Sees

Am Ostufer des Laacher Sees hat sich im frühen Mittelalter die Burg des Pfalzgrafen Heinrich II. befunden

Die dort anzutreffende Hinweistafel informiert die Wandergruppe auch hier über die vulkanologischen Besonderheiten des Schlackenkegelaufbaus des Vulkans Alte Burg, der wesentlich älter ist als der Laacher-See-Vulkan. Gleichzeitig ist aber auch nachzulesen, dass sich im frühen Mittelalter an dieser Stelle, also an der heutigen Jägerspitze, die Burg des Pfalzgrafen Heinrich II. bei Rhein befunden haben soll, dem Stifter der Abtei Maria Laach. Von der Alten Burg wandern wir weit ab vom Seeufer auf einem schnurgerade verlaufenden Feld- und Wiesenweg zum restaurierten Mundloch des Delius-Stollens hinüber. Dabei handelt es sich um einen, in der Mitte des 19. Jahrhunderts angelegten Abflussstollen, der dazu diente, den Wasserspiegel des Laacher Sees um fünf Meter zu senken, die klösterliche Anlage vor Hochwasser zu schützen und in größerem Umfang Landwirtschaft zu betreiben. Bereits der zweite Abt Fulbert ließ zwischen 1152 und 1170 einen 880 Meter langen Abzugsstollen durch die südliche Umrandung des Lacher Beckens graben, den so genannten Fulbertstollen.


Die Besichtigung der sechstürmigen Laacher Basilika im romanischen Baustil ist ein absolutes Muss für jeden Geopfad-Wanderer

Vom Mundloch des Deliusstollens wandern wir auf asphaltiertem Grund in Richtung der Abtei Maria Laach. Die L 113 wird überschritten, um dann ein kurzes, nicht sonderlich begeisterndes Stück an der Landstraße die nach Bell führt entlang zu wandern. Auch diese Straße wird gequert. Hinter der Klostermauer trifft der Laacher Rundweg dann auf den erst kürzlich neu gestalteten Steinlehrpfad der die hier zur Schau gestellten vulkanischen Gesteinsarten eindrucksvoll beschreibt. Vorbei an einem kleinen Soldatenfriedhof gelangen wir schließlich auf das eigentliche Klostergelände. Die Besichtigung der sechstürmigen romanischen Pfeilerbasilika mit ihrem prachtvollen Westeingang, dem so genannten Paradies aus dem Jahre 1093, in dieser Art einzigartig nördlich der Alpen, ist natürlich ein absolutes Muss. Sie gilt als eines der schönsten Denkmäler der romanischen Baukunst aus der Salierzeit in Deutschland.

Der 23 Meter hohe Lydiaturm auf dem Veitskopf

Zum Schluss der tollen Runde wird der aussichtsreiche und 23 Meter hohe Lydiaturm auf dem Veitskopf bestiegen

Der Laacher Rundweg führt sodann am Seehotel vorbei. Mittels eines Fussgängertunnels wird die L 113 unterschritten und auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg zum Laacher See hinunter gewandert. Hier am Bootsanleger kann man direkt an das Ufer des Gewässers herantreten und alle Arten von Wasservögeln beobachten. Stockenten, Blässhühner, Haubentaucher, Kormorane und Fischreiher finden hier während des ganzen Jahres ihren Lebensraum. Anschließend folgt die Geopfad-Route-L wieder dem Seeuferweg. Zwei Holzstege führen über sumpfige Stellen hinweg, bevor wir an der Minigolfanlage die L 113 ein drittes Mal queren und jenseits der Straße der Beschilderung des Laacher Rundweges in den lichten Laubwald hinein folgen. Ein schmaler Waldpfad steigt jetzt windungsreich bergan. Rechter Hand ragen schroffe Basaltformationen auf und ein wenig Kraxelei ist in diesem Teilabschnitt erforderlich. In halber Hanglage trifft die Georoute dann auf den Höhenrundweg, dem sie rechts abknickend folgt. Ein breiter Forstweg führt uns stets sanft ansteigend zum Lydiaturm auf dem Veitskopf hinauf. Zum krönenden Abschluss dieser herrlichen Tour steigen wir zur 23 Meter hohen Aussichtsplattform hinauf und betrachten den Laacher See und das gesamte Calderabecken aus der Vogelperspektive. Aber auch der Blick zur anderen Seite hin, auf Wassenach, ins Brohltal und bei guter Sicht bis zum Siebengebirge, bleibt in guter Erinnerung. Vom Lydiaturm ist es jetzt nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt dem Parkplatz am Restaurant Waldfrieden, in dem wir nach dieser tollen Runde abschließende Einkehr halten.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Nicht nur Themenwegwanderer, die sich auf den Spuren des Vulkanismus rund um den Laacher See bewegen, kommen bei dieser Geo-Pfad-Route ins Schwärmen. Neben den umfangreichen Informationen, die man entlang der Streckenführung aufnehmen kann, überrascht der Laacher Rundweg mit seinem abwechslungsreichen Verlauf, der zweifellos an Premiumqualität heran reicht. An der Beschilderung gibt es nicht das Geringste auszusetzen. Auch die neue Wegführung, die auf einem schmalen Waldpfad zum Lydiaturm auf dem Veitskopf hinauf steigt, anstatt wie zuvor an einer Landstraße entlang zu führen, trägt mit dazu bei, die Attraktivität der Route in "Traumpfadnähe" heran zu rücken. Leider ist man bei guter Wetterlage auf dem Seeuferweg nie allein. Überaus zahlreich tummeln sich Wanderer, Spaziergänger, Jogger und Radfahrer auf diesem Teilabschnitt der Georoute und suchen Erholung bei ihren sportlichen Aktivitäten. Deshalb sollte man auf Seiten der Betreiber überlegen, ob man den recht abgeschiedenen, ca. einen Kilometer langen Umweg durch die Flanke des Thelenberges nicht in die Geopfad-Route-L mit einbindet. Auf diese Weise würde auch der recht unattraktive Teilabschnitt entlang der Straße die nach Bell führt eingespart.

Tipp des Autors:

Wer nach der Wanderung Einkehr halten und/oder übernachten möchte um am nächsten Tag eine weitere Geo-Pfad-Route zu erkunden, kann dies im nahegelegenen Schlosshotel Burgbrohl tun. Das über die Region hinaus bekannte Etablissement ist nur ca. 5 Kilometer vom Start- und Zielpunkt der Geopfad-Route-L entfernt und mit dem Auto in wenigen Minuten zu erreichen.

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