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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 361
Gesamtabstieg (Meter):: 361
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Rundwanderung
Kilometer: 16
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Durch zwei idyllische Bachtäler hinauf zu einem keltischen Ringwall

Die knapp sechzehn Kilometer messende HeimatSpur Keltenrundweg läuft durch die idyllischen und abgeschiedenen Bachtäler von Uess und Dreisbach. Vorbei an der Mineralquelle Demerather Drees geht es zum Schluss hinauf zum mystisch anmutenden keltischen Ringwall auf der Steineberger Ley. Breite Wald- und Wiesenwege bestimmen das Streckenprofil der HeimatSpur. Schmale Waldpfade werden lediglich im Bereich der Steineberger Ley begangen. Allerdings hat der Keltenrundweg, um es gleich vorweg zu nehmen, einiges an Attraktivität eingebüßt. So kann am Sauerbrunnen Demerather Drees kein Mineralwasser mehr entnommen werden. Der stark eisenhaltigen Quelle ist die Trinkwasserqualität abhanden gekommen. Auch die einstmals weit über die Region bekannte rund 28 Meter hohe Vulcano-Infoplattform auf der Steineberger Ley darf nicht mehr bestiegen werden. Der hölzerne Aussichtsturm ist wegen Baufälligkeit dauerhaft geschlossen.

Traumhafte Fernsichten in die Vulkaneifel vom Keltenrundweg

Über ausgedehnte Weideflächen fällt der Blick in die hügelige Vulkaneifel und auf die Ortschaft Demerath

Wir beginnen die Wanderung in dem kleinen Weiler Steineberg. Am Jugendzentrum in der Ortsmitte stehen genügend kostenfreie Parkflächen zu Verfügung. Über die Dorfstraße "Zur Ley" verlassen wir die Ortschaft und folgen der Beschilderung der HeimatSpur in den Wald hinein. Nach einer kurzen Waldpassage überquert der Keltenrundweg einen asphaltierten Wirtschaftsweg und läuft auf breiten Wiesenwegen in die freie Feldflur hinaus. Über Weideland schweift der Blick in diesem Teilabschnitt ausgesprochen imposant über die hügelige Vulkaneifel. Sattgrüne Wiesenflächen, durchbrochen von herbstbunten Waldparzellen prägen das Landschaftsbild. Gen Süden zeigt sich die Ortschaft Demerath und am Horizont sollen bei guten Witterungsverhältnissen sogar die Erhebungen des Hunsrücks zu sehen sein. Im weiteren Verlauf führt die Route noch mehrmals an herbstlichen Waldsäumen entlang, fällt nach einem scharfen Rechtsschwenk in das Brosselbachtal und taucht dabei erneut in den Wald ein.


Im Uessbachtal zeigen sich wildzerklüftete Felsformationen und in der quirligen Uess kleine Wassersprünge

Im abgeschiedenen Tal des Brosselbaches treffen die Wanderer auf eine nahezu unberührte Natur. Schließlich zweigt vom breiten Waldweg ein schmaler Pfad nach rechts ab, mit dem der Brosselbach überschritten wird. Erneut läuft die Route am Waldrand entlang und ermöglicht herrliche eifeltypische Weitblicke. Diesmal zeigt sich in nördlicher Richtung über eine Freifläche hinweg am Horizont der Hochkelberg. Mit seinen 675 Metern über NN ist er der dritthöchste Berg der Hocheifel. Schließlich führt uns die HeimatSpur nach Querung der K22 in das idyllische Uessbachtal. In der Nähe von Mosbruch zu Füßen des Hochkelbergs entspringt der Uessbach und mündet nach 49 Flusskilometern in die Alf, die sich ihrerseits wenig später in die Mosel ergießt. Im Uessbachtal führt die HeimatSpur auf breiten Uferwegen entweder direkt am windungsreichen Gewässer entlang oder abseits vom Fluss durch die herbstlich geprägte, abwechslungsreiche Flusslandschaft. Rechter Hand ragen im Steilhang wildzerklüftete Schieferformationen auf, während sich links des Weges im quirligen Bachlauf kleine Wassersprünge zeigen. 

Kleine Wassersprünge im Uessbachtal

Bei der 1499 erstmals urkundlich erwähnten Demerather Mühle handelt es sich um eine mittelalterliche Bannmühle

Im weiteren Verlauf gelangen die Wanderer flussabwärts zur historischen Demerather Mühle. Das erstmals im Jahr 1499 urkundlich erwähnte einstmalige Mühlengemäuer befindet sich heute in Privatbesitz. Im Mittelalter handelte es sich bei der Demerather Mühle um eine sogenannte »Bannmühle«, die einem Verfolgten sechs Wochen und drei Tage freien Aufenthalt und Sicherheit vor dem Zugriff der Verfolger gewährte. Unterhalb der Demerather Mühle wird die Asphaltpiste der K3 überschritten. Hier verlassen wir das Uessbachtal und wandern sanft ansteigend durch Waldabschnitte und im Anschluss daran über eine Freifläche in das Dreisbachtal hinein. Der Dreisbach ist ein stark mäanderndes Fließgewässer das unterhalb der Demerather Mühle in den Uessbach mündet. Anfangs links des Gewässers wenig später rechts des Dreisbaches wandern wir sanft bergan zur Wacholderheide Geisert hinauf.


Das Wacholderschutzgebiet Geisert und die Mineralquelle Demerather Drees werden passiert

Das Naturschutzgebiet Geisert liegt im Bereich der Ortsgemeinde Demerath. Auf silikatreichem Untergrund will man hier eine eifeltypische Wacholderheide erhalten, die durch die historische Schiffelwirtschaft im Mittelalter entstanden ist. Im Naturschutzgebiet zeigen sich eine Reihe von einzeln stehende Wacholderstauden und Flächen von Borstgrasrasen und Heidekraut. Nur durch Schafbeweidung kann der überaus erhaltenswerte Zustand der Eifeler Wacholderheiden gesichert werden. Das nächste anzulaufende Highlight der HeimatSpur ist die Mineralquelle "Demerather Drees". Leider hat man die Schwengelpumpe, die das Mineralwasser förderte abmontiert. Ein Hinweisschild klärt die Wanderer auf, dass die Quelle leider nicht mehr der Trinkwasserqualität entspricht. Eine Sitzgruppe direkt neben dem Drees (mundartliche Bezeichnung für einen Sauerbrunnen) nutzen wir zu einer kurzen Wanderrast.

Reste des keltischen Ringwalls auf der Steineberger Ley

Auf der 558 Meter hohen Steineberger Ley befand sich in der Frühzeit eine keltische Fliehburg

Breite Waldwege führen vom Demerather Drees zur Steineberger Ley hinauf, die erst im "Gipfelbereich" von schmalen Waldpfaden abgelöst werden. Wie den Infotafeln auf der 558 Meter hohen Basaltkuppe zu entnehmen ist, hat sich hier etwa 500 Jahre v. Chr. eine keltische Fliehburg befunden. Ein stark bemooster Opferstein und die Reste eines Ringwalls dienen als Nachweis der frühen Besiedlung durch die Kelten. Im Zuge archäologischer Grabungen wurde am Südfuß der vulkanischen Erhebung ein keltisches Hügelgräberfeld mit 90 Hügeln freigelegt. Daher zählt die Steineberger Ley seit 1983 zu den geschützten Naturdenkmälern. Die auf der Bergspitze anzutreffende 28 Meter hohe hölzerne Vulcano-Plattform ist wegen Baufälligkeit leider dauerhaft geschlossen und darf nicht mehr bestiegen werden. Die beiden unteren Treppenaufgänge hat man vorsorglich entfernt. Nach kurzer Trinkpause zu Füßen des gesperrten Aussichtsturmes wandern wir bergab in den Start- und Zielort Steineberg. Hier endet unsere Wanderung über die HeimatSpur Keltenrundweg.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die HeimatSpur Keltenrundweg bedient ohne Zweifel die erlebnisfördernden Wanderattribute aussichtsreich, idyllisch und abgeschieden, erreicht dabei aber keine Premiumqualität. Dieser bedauernswerte Umstand ist unter anderem der Demontage der Schwengelpumpe am Dremerather Drees, der damit einhergehenden nicht mehr vorhandenen Trinkwasserqualität der Mineralquelle und der dauerhaften Schließung der Vulcano-Infoplattform geschuldet. Darüber hinaus wird für die Einordnung im Premiumsegment eine größere Anzahl schmaler Waldpfade im Streckenprofil von Profirouten für erforderlich gehalten, die lediglich in zwei kurzen Routenabschnitten vorhanden ist. Beim Keltenrundweg handelt es sich deshalb um eine typische Eifelwanderung, die dem Wanderer die urwüchsige, land- und forstwirtschaftlich geprägte Landschaft der Vulkaneifel näher bringt. Überaus erwähnenswert sind sicherlich die schönen Fernsichten im ersten Teilabschnitt, die Wanderung durch die beiden idyllischen Bachtäler und die Relikte der frühzeitlichen Besiedlung der Steineberger Ley durch die Kelten. Rast- und Ruheplätze findet man unterwegs in ausreichender Zahl vor. Die Beschilderung der HeimatSpur ist nahezu unverlaufbar angebracht.

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