GPX:

Werbung endet in 10 Sekunden

Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 483
Gesamtabstieg (Meter):: 483
Anfahrt planen:
Region: Eifel, Luxemburg
Art: Rundwanderung
Kilometer: 23
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Wilde Felslandschaften, herrliche Ausblicke und sehenswerte Kulturschätze

Die Kleine Luxemburgische Schweiz und das Ferschweiler Plateau liegen im grenzüberschreitenden Deutsch-Luxemburgischen-Naturpark und beherbergen eine Vielzahl von Naturschönheiten. Insbesondere die bizarren Buntsandsteinformationen, die vor Jahrmillionen durch die Tertiärmeere geformt wurden, aber auch rauschende Bachläufe, dunkle Höhlen und geheimnisvolle Schlüffe prägen die Landschaft in besonderem Maße. Sechs Premium-Rundwanderwege unter der Bezeichnung NaturWanderPark deluxe - Felsenwege durchstreifen die Region und bieten Wandergenuss vom Feinsten. Die knapp 23 Kilometer lange Route Felsenweg 1 – Kulturelle Schätze - befasst sich neben den beeindruckenen Buntsandsteinformationen auch mit kulturellen Höhepunkten. So wird die historische Altstadt von Echternach durchwandert, die Hohllay-Höhle erkundet, es geht an Schloss Weilerbach vorbei und von der Liboriuskapelle fällt zum Schluss ein erregender Blick ins Sauertal und auf Echternach.

Mehr als vierzig Meter hoch ragen die Felswände der Wolfsschlucht auf

Die Wolfsschlucht ist eines der spektakulärsten Naturdenkmäler in der Kleinen Luxemburgischen Schweiz

Abweichend vom Startpunkt des Betreibers beginnen wir die Rundwanderung auf dem Mitfahrerparkplatz an der B257 bei Echternacherbrück, wandern von dort durch die Ortschaft und überschreiten die Sauer, den Grenzfluss zwischen Deutschland und Luxemburg. Auf luxemburgischer Seite treffen wir auf die Beschilderung des Felsenweges 1, der die Wanderer durch die sehenswerte Altstadt von Echternach geleitet. Ausgangs der städtischen Bebauung steigt die Route ziemlich steil in den bewaldeten Hang. Von der Aussichtskanzel Trooskneppchen fällt ein erster schöner Blick ins Sauertal und auf Echternach. Kurz darauf führt uns der schmale Pfad über grob gehauene Treppenstufen in die tief eingeschnittene Wolfsschlucht. Die überaus bemerkenswerte Buntsandsteinformation ist eines der spektakulärsten Naturdenkmäler der Kleinen Luxemburgischen Schweiz. Beim Eintritt in die gewaltige Schlucht fällt ein obeliskenartiger Fels ins Auge, der als „Nadel der Kleopatra“ bezeichnet wird. Die rechts und links der Route mehr als 40 Meter hoch aufragenden Felswände der Wolfsschlucht sind durch eine von der Sauer ausgelöste Hangrutschung entstanden.

Enge Spalten und geheimnisvolle Klüfte werden in der Felsformation „Labyrinthe“ durchstiegen

Bis zur Talsohle führt uns der Felsenweg in die Wolfsschlucht hinein, um sodann auf der anderen Seite über steinerne Tritte wieder überaus steil aus der gigantischen Schlucht heraus zu steigen. Ausgangs des Naturdenkmals locken noch zwei sehenswerte Aussichtspunkte, die wir aufgrund der sommerlichen Hitze und der Länge der Rundwanderung allerdings nicht anlaufen. Vielmehr folgen wir in einem ständigen Auf und Ab auf schmalen Waldpfaden und felsigen Steigen den Wegezeichen hinüber zur Felsformation „Labyrinthe“. Man glaubt der Weg endet mitten in den Felsen. Dann zackt er nach rechts weg und führt durch eine enge Spalte in eine dunkle Grotte, die durch eine zweite Felsspalte wieder verlassen wird. Solche bizarren Felsformationen in der Luxemburgischen Schweiz sind Relikte aus der letzten Eiszeit. Starke Frost- und Tauperioden führten damals zu gewaltigen Felsstürzen. Große Sandsteinblöcke kippten dabei einfach weg und schufen ungewöhnlich steil aufragende Felswände mit engen Spalten und geheimnisvollen Klüften, die mit der bemerkenswerten Routenführung des Felsenweges durchstiegen werden.


Durch das Aesbachtal wandern wir zur riesigen Hohllay-Höhle die durch Menschenhand geschaffen wurde

Von der Felsformation Labyrinthe bringt uns der sich ständig durch die gewaltigen Buntsandsteinblöcke windende Pfad in das wildromantische Aesbachtal. Das jetzt im Sommer spärlich Wasser führende Gewässer wird auf Brücken und Stegen mehrmals überquert. Dabei läuft die Route ständig am leise plätschernden Bach entlang. Um den Aesbach ranken sich viele Geheimnisse. Mysteriöse Inschriften, ungewöhnliche Reliefbilder und in Felsbrocken gemeißelte seltsame Zeichen wurden an mehreren Stellen entdeckt. Archäologen schließen nicht aus, dass es sich dabei um Relikte uralter Kultstätten handelt. Auf der linken Uferseite und jenseits einer Asphaltpiste zeigt sich der wildzerklüftete, besteigbare Perekopfelsen. Wir folgen dem Aesbach bachaufwärts und gelangen alsbald zur riesigen, nach allen Seiten offenen Hohllay-Höhle, die allerdings von Menschenhand geschaffen wurde. Hier hat man im Mittelalter Mühlsteine aus dem Fels gemeißelt und in der Mitte nur eine Stütze stehen lassen. Sogar die Römer sollen an der Hohllay-Höhle schon herumgewerkelt haben.

In der gigantischen Hohllay-Höhle wurden im Mittelalter Mühlsteine heraus gemeißelt

Von der Aussichtskanzel auf der Geierslay genießen wir schöne Weitblicke ins Sauertal

In der Houllay, wie man die Höhle in Luxemburg nennt, wird ausgiebige Wanderrast gehalten, bevor wir das Aesbachtal rechts schwenkend durch den höhlenartigen Felsdurchgang der Buntsandsteinformation „Piteschkummer“ verlassen. Auch im weiteren Verlauf sind die bizarren Felsengebilde nach dem Überschreiten der Landstraße CR364 unsere ständigen Begleiter. Ein kurzer, über Treppenstufen rechts abzweigender Abstecher führt uns zur begehbaren Höhle „Welkeschkummer“. Nachdem wir das Halsbachtal anfangs bachaufwärts und später auf der anderen Talseite bachabwärts durchschritten haben, gelangen die Wanderer zur Aussichtskanzel auf der Geierslay. Über eine Eisentreppe kann man zur hölzernen Konstruktion hinauf steigen und einen traumhaften Weitblick ins Sauertal genießen. Hinter der Geierslay vollzieht die Route einen sanften Linksbogen und fällt dann windungsreich mit felsigen Steigen und über Steintreppen ins Sauertal ab. Ein kurzes Stück geht es unter Schatten spendenden Bäumen flussaufwärts. Dann queren wir die Sauer mittels einer überdachten Holzbrücke. Jetzt wieder auf deutscher Seite folgen wir den Wegweisern zum Schloss Weilerbach..


Das imposante spätbarocke Schloss Weilerbach ist eng mit der Geschichte von Echternach verbunden

Das spätbarocke Schloss Weilerbach mit seiner imposanten Gartenanlage und dem angeschlossenen Areal der historischen Eisenhütte ist eng mit der Geschichte von Echternach verbunden. In den Jahren 1777 bis 1780 ließ die Abtei Echternach das Schloss als Sommerresidenz für ihre Äbte und als Verwaltungssitz für die Eisenhütte errichten. Die gesamte Anlage wurde 1987 umfassend renoviert, gehört heute zur rheinland-pfälzischen Gemeinde Bollendorf und beherbergt ein kleines Museum und ein Cafe in dem Einkehr gehalten werden kann. Der wiederhergestellte barocke Garten mit seinen drei Wasserfontänen und dem schön gestalteten Pavillon nach französischem Vorbild kann kostenlos besichtigt und begangen werden. Hinter der Schlossanlage führt uns der Felsenweg in den Wald hinein. Nach mehreren scharfen Richtungswechseln marschieren die Wanderer an der Felsformation „Schweineställe“ vorbei und bestaunen auch hier die unzähligen bizarren Bundsandsteingebilde. Es geht jetzt ständig durch die sonnengefluteten Hangwälder des Ferschweiler Plateaus, dass in diesem Teilabschnitt des Felsenweges steil ins Sauertal abbricht.

Panoramablick von der Kuckuckslay ins Sauertal und auf Echternach

Von der Kuckuckslay und vom Vorplatz der Liboriuskapelle fallen traumhafte Panoramablicke auf Echternach

Nachdem der Gutenbach und der Fölkenbach überschritten wurden, läuft die Route an der aussichtsreichen Hangkante entlang. Mehrere Felsennester gestatten hier traumhafte Panoramablicke ins Tal der Sauer. Von der Aussichtkanzel der Kuckuckslay fällt der Blick auf Echternach, die älteste Stadt des Großherzogtums Luxemburg. Sie entstand rund um die im Jahre 698 vom Hl. Wilibrod gegründete klösterliche Anlage. Bekannt geworden ist die Stadt neben der Springprozession durch die im Mittelalter praktizierte Buchmalerei der Reichsabtei. Als deren berühmtestes Werk gilt das Goldene Evangeliar von Echternach. Auf dem Ernzener Berg direkt neben der Kuckuckslay treffen die Wanderer auf die Liboriuskapelle. Vom Vorplatz des schmucken Kirchleins schweift der Blick ebenfalls über Echternach und weit in das Sauertal. Die unterhalb der Liboriuskapelle befindliche und über Treppenstufen erreichbare ehemalige Einsiedelei ist zurzeit wegen Steinschlaggefahr nicht zugänglich (Stand Sommer 2022). Bereits im Jahre 1596 erstmals urkundlich erwähnt wurde die Eremitage mit Unterbrechungen bis 1783 von Einsiedlermönchen bewohnt. Im weiteren Verlauf verlässt der Felsenweg das Ferschweiler Plateau und fällt steil ins Sauertal ab. Im Talgrund gelangen die Wanderer in den Start- und Zielort Echternacherbrück, wo diese traumhafte Rundwanderung beendet wird.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Diese Premiumroute verfügt über eine schier überbordende Zahl von natürlichen und kulturellen Höhepunkten. Unzählige, wildzerklüftete, links und rechts der Route aufragende Buntsandsteinformationen lassen jeden Wanderer immer wieder staunend verharren. Hinzu gesellt sich eine traumhafte Streckenführung, bestehend aus erdigen Waldpfaden und felsigen, oftmals auch geländerbewehrten, ausgesetzten Steigen. Die gigantische Wolfsschlucht, Brücken und Stege im idyllischen Aesbachtal, die von Menschenhand geschaffene Hohllay-Höhle und eine beeindruckende Flora und Fauna vervollständigen das Naturerlebnis. Kulturell setzt der Felsenweg 1 mit der Altstadt von Echternach, dem Schloss Weilerbach und der Liboriuskapelle herausragende Akzente. Leider ist die ehemalige Eremitei auf dem Ernzerberg wegen Steinschlaggefahr nicht zugänglich. Dieser Missstand sollte baldmöglichst behoben werden. Die traumhaften Panoramablicke von der Hangkante des Ferschweiler Plateaus müssen bei der Aufzählung der Highlights ebenfalls Erwähnung finden. Neben einer guten Beschilderung verfügt die knapp 23 Kilometer messende Runde über eine genügende Zahl von Rast- und Ruheplätzen.

Tipp des Autors:

Wegen den unzähligen sehenswerten Höhepunkten und den damit verbundenen fantastischen Fotomotiven sollte man für die Tour ein größeres Zeitfenster einplanen, als man das bei einer normalen 23-Kilometer-Tour für erforderlich hält. Die Felsenweg-Wanderer sollten geschlossenes Schuhwerk tragen und über ein wenig Trittsicherheit verfügen. Selbstverständlich kann man die Tour auch in Echternach starten. Die Runde verkürzt sich in diesem Fall um ca. zwei Kilometer.

Drucken