Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 305
Gesamtabstieg (Meter):: 305
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Rundwanderung
Kilometer: 22
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Erregende EifelSchleifen-Kombi durch das Naturschutzgebiet Lampertstal

Bei den in der Nordeifel, speziell im Kreis Euskirchen ausgewiesenen EifelSchleifen handelt es sich um örtliche Wanderwege, die man allesamt mit einem einheitlichen Wegezeichen-Logo versehen hat. Das reichhaltige Angebot von insgesamt 95 Rundtouren umfasst Streckenlängen von weniger als vier und mehr als zwanzig Kilometern. Wir haben uns heute gleich zwei der oftmals an Premiumqualität heranreichenden Routen vorgenommen und erwandern die EifelSchleifen "Wo Bäche schwinden" und "Wacholderheide" bei Ripsdorf und Dollendorf. Sie führen uns durch das Naturschutzgebiet Lampertstal und Alendorfer Kalktriften mit Fuhrbach und Mackental. Zweckmäßiger Weise haben wir die Routenführung so gewählt, dass sie einer stilisierten "8" entspricht. Obwohl bei der knapp 22 Kilometer messenden Wanderung in der Mehrzahl breite Wald- und Wiesenwege beschritten werden und weniger schmale Pfade, zeigen sich die Wegstrecken beider EifelSchleifen ausgesprochen erlebnisreich und kurzweilig.

Auf der EifelSchleife "Wo Bäche schwinden" im Lampertstal

Aus dem Eifelort Ripsdorf läuft die EifelSchleifen-Acht in das Naturschutzgebiet Lampertstal und Alendorfer Kalktriften hinein

Der Startpunkt der EifelSchleife "Wo Bäche schwinden" befindet sich auf dem Wanderparkplatz in der Ortsmitte von Ripsdorf. Hier beginnen wir die Rundtour und wandern gleich zu Beginn an der Pfarrkirche St. Johann Baptist vorbei. Die spätgotische Kirche wurde erstmals 1121 urkundlich erwähnt und zeigt heute noch die typischen Merkmale einer trutzigen Wehrkirche, wie sie in der Eifel unzählige Male anzutreffen sind. Wir verlassen den schmucken Eifelort durch die Kirch- und Schulstraße und wandern gen Süden in die freie Feldflur hinein. An einer T-Kreuzung halten wir uns rechts. Die Beschilderung führt uns anfangs auf asphaltiertem Grund, wenig später auf naturbelassenen Wiesenwegen entlang des Rohrtaler Baches in das idyllische Lampertstal hinein. Der Lampertsbach ist maßgeblicher Namensgeber des 1953 ausgewiesenen und 1.100 ha umfassenden Naturschutzgebietes "Lampertstal und Alendorfer Kalktriften mit Fuhrbach und Mackental".

Das rätselhafte Mysterium der Bachschwinden der Kalkeifel kann man im idyllischen Lampertstal hautnah erleben

Im idyllischen Lampertstal, das zum Flora- und Faunahabitat des Gewässersystems der Ahr gehört, treffen wir auf eine Info-Tafel, die uns das Mysterium der Bachschwinden der Kalkeifel, im Volksmund auch Schlucklöcher genannt, näher bringt. Bei lang anhaltender Trockenheit versickert das Wasser des Lampertsbaches und seiner Nebengewässer durch Risse und Spalten vollständig im kalkhaltigen Untergrund. Der vormalige Bachlauf fällt vollkommen trocken. Durch unterirdische Hohlräume im Kalkgestein fließt das Wasser weiter und kehrt einige Kilometer entfernt im Ahrtal wieder zur Oberfläche zurück. Dieser ungewöhnliche Vorgang hat der EifelSchleife "Wo Bäche schwinden" ihren Namen verliehen. Im ausgesprochen regenarmen Sommer 2022 bewundern auch wir den vollkommen trockenen, windungsreichen Bachgraben des Lampertsbaches, dem wir talwärts wandernd noch eine ganze Weile folgen.


Die Wacholderbestände haben der urwüchsigen Landschaft die Bezeichnung Toskana der Eifel verliehen

Das Lampertstal zählt zu den floristisch reichhaltigsten Gebieten in Nordrhein-Westfalen. Etwa 27 Orchideenarten und eine Vielzahl gefährdeter Pflanzenarten finden hier einen Lebensraum. Während die Talsohle von sommerbunten Mager- und Frischwiesen eingenommen wird, dominieren in den beiderseitigen Steilhängen säulenartige Wacholderbestände, die durch historische Bewirtschaftungsformen entstanden sind. Letzteren hat die urwüchsige Kalkeifel-Landschaft die Bezeichnung "Toskana der Eifel" zu verdanken. Schließlich überschreiten wir den trocken gefallenen Lampertsbach und treffen auf der anderen Talseite auf einen Wegweiser. Hier müssen wir uns entscheiden! Entweder wenden wir uns nach links und erwandern weiterhin die EifelSchleife "Wo Bäche schwinden" oder wir wandern gerade aus in die knapp elf Kilomter messende EifelSchleife "Wacholderheide" hinein, um die von Profirouten so bezeichnete Rundwanderung "Ripsdorfer EifelSchleifen-Acht" zu vervollständigen.

Die säulenartigen Wacholderbestände prägen die EifelSchleife Wacholderheide

Durch die historische Schiffelwirtschaft sind die Wacholderheiden der Eifel entstanden

Entsprechend der Wegführung der "Ripsdorfer EifelSchleifen-Acht" folgen wir also jetzt der Beschilderung der EifelSchleife "Wacholderheide", wandern aus dem Lampertstal auf einem breiten Weg in den bewaldeten Hang hinein und queren wenig später auf einer landwirtschaftlich genutzten Freifläche die K69. Danach fällt die Route erneut bergab ins Lampertstal, um sogleich mit einem urigen Pfad in den mit Wacholderbüschen durchsetzten Hang hinein zu steigen. Die eifeltypischen Wacholderheiden sind durch die historische Schiffelwirtschaft im Mittelalter entstanden. Der Wald wurde abgeholzt und das Weidevieh in die so entstandenen Rodungsflächen getrieben. Die Schafe und Ziegen fraßen das Magergras, verschmähten aber die stacheligen Wacholderpflanzen, die sich so ungehindert ausbreiten konnten. Die heute noch bestehenden Wacholderheiden der Eifel können nur durch intensive Schafbeweidung erhalten werden. So ist es nicht verwunderlich, dass wir beim Aufstieg aus dem Lampertstal einer großen Schafherde begegnen, die zwischen den unzähligen Wacholdersäulen am Grasen ist.


Bei einer Wanderrast im ehemaligen Burghof der Ruine Dollendorf genießen wir traumhafte Panoramablicke

Nachdem der schmale Pfad die Anhöhe erklommen hat, genießen wir herrliche Weitsichten über die Kalkeifel und wandern an einem Zeltplatz vorbei zur Burg Dollendorf hinüber. Links abzweigend von der EifelSchleifen-Route liegt sie am Rand des kleinen Weilers Schloßthal. Ein Besuch des Ruinengeländes erweist sich als überaus lohnend, kann man doch bei schönen Panoramablicken im Burghof der 1077 erstmals erwähnten Höhenburg der Herren von Dollendorf ausgiebige Wanderrast halten. Für Eifelkenner sind die landschaftsprägenden Erhebungen der Eifel wie Aremberg, Nürburg und Hohe Acht gut auszumachen. Wegen ihrer Form wird die eindrucksvolle Silhouette des ehemaligen Bergfrieds von Burg Dollendorf als "Finger Gottes" bezeichnet. Im Anschluss an die Wanderpause durchwandern wir Schloßthal und gelangen kurz darauf zur sehenswerten Antoniuskapelle. Maximilian Graf zu Manderscheid ließ das kleine barocke Kirchlein im Jahre 1701 erbauen. Den Eingang flankieren zwei schöne dorische Säulen, neben denen die Figuren des Hl. Sebastian und des Hl. Rochus platziert sind.

Die ruinösen Reste des Bergfrieds von Burg Dollendorf werden als Finger Gottes bezeichnet

Erneut steigen wir in das Lampertstal hinab, um dann über den bewaldeten Höhneberg zurück nach Ripsdorf zu gelangen

Von der Antoniuskapelle folgt die EifelSchleife einem alten Kreuzweg durch die freie Feldflur. Die Eifelgemeinde Dollendorf wird am Ortsrand gestreift. Am Homberg vorbei geht es in die Flanke des Reinersberges hinein. Auch in diesem Teilabschnitt zeigen sich rechts und links des Weges Wacholderbüsche. Durch das Mirbachtal abwärts wandernd gelangen die Wanderer wieder in das Lampertstal. Diesmal durchwandern wir das eindrucksvolle Naturschutzgebiet auf der rechten Talseite. Schließlich gelangen die Wanderer zu dem eingangs bezeichneten Wegweiser, verlassen die EifelSchleife "Wacholderheide" und folgen dem Lampertsbach geradeaus mit der Beschilderung der EifelSchleife "Wo Bäche schwinden". Das durch Schlucklöcher trocken gefallene Gewässer und die K69 werden überschritten. Die Route steigt in den bewaldeten Höhneberg hinein und trifft ausgangs des Forstes am Büchelsberg auf den Panoramapunkt "Eifelblick zur Hohen Acht". Noch einmal genießen wir grandiose Fernsichten über die Kalkeifel. Dann ist es nicht mehr weit bis zum Start- und Zielort Ripsdorf. Hier endet eine sehr schöne Wanderung durch das Naturschutzgebiet Lampertstal und Alendorfer Kalktriften.


Fazit und abschließende Bemerkungen:

Neben der benachbarten Rundwanderung EifelSpur Toskana der Eifel ist dem Kreis Euskirchen mit der Ausweisung der beiden EifelSchleifen "Wo Bäche schwinden" und "Wacholderheide" ein weiterer bemerkenswerter Wurf im Reigen der Rundwanderungen in der Nordeifel gelungen. Nicht immer in Premiumqualität, dafür weist die Routenführung zu viele breite Wald- und Wiesenwege und weniger schmale, naturbelassene Pfade auf, aber überaus erlebnisreich durchstreifen die beiden EifelSchleifen das beeindruckende Naturschutzgebiet. Allein die Durchwanderung des idyllischen Lampertstales mit seiner seltenen Flora und Fauna und seinen mystisch anmutenden Schlucklöchern begeistert jeden Wanderer. Hinzu gesellen sich herrliche Eifelblicke und die historischen Highlights der Burgruine Dollendorf und der Antoniuskapelle. Natürlich kann man die beiden Eifelschleifen auch getrennt erwandern. Die knapp elf Kilometer messende EifelSchleife "Wo Bäche schwinden" beginnt man in Ripsdorf. In die ebenfalls elf Kilometer lange EifelSchleife "Wacholderheide" startet man an der Antoniuskapelle in der Nähe von Dollendorf.

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