Am alten Bahnhof Grenzau im Brexbachtal kann man Eisenbahnromantik schnuppern
Nach dem Überschreiten einer Landstraße geht es mit der Wäller-Tour-Brexbachtal über den Kammerforster Steig zum Bahnhof Grenzau hinunter. Die Bahnlinie durch das Brexbachtal von Neuwied-Engers nach Siershahn wurde im Jahre 1884 eröffnet. Bei einem Höhenunterschied von 230 Metern führt die Bahnstrecke über 36 Brücken und Viadukte und durch sieben Tunnel. Im Jahre 1989 wurde der regelmäßige Personenverkehr eingestellt. Heute finden im Brexbachtal allenfalls noch touristische Dampflokfahrten statt. Unweit vom alten Bahnhofsgebäude besteht die Möglichkeit zur Einkehr im Restaurant "Drehscheibe". Vom Bahnhof Grenzau folgen wir dem Wegezeichen HG 1 talwärts entlang des Brexbaches und durch offenes Weideland. Auch hier begleitet uns die Wäller-Tour-Brexbachtal. Wenig später gelangt die Gruppe in den kleinen Ort Grenzau, mit mehreren sehenswerten und gut erhaltenen Fachwerkfassaden.
Burg Grenzau hoch über dem Brexbachtal gehört zu den Highlights im letzten Wegabschnitt
Hoch über dem tief eingeschluchteten Ort ragt das Ruinengemäuer von Burg Grenzau auf, zu dem man mit der Wäller-Tour einen Abstecher unternehmen kann. Die Spornburg liegt auf einer Seehöhe von 250 Metern und weist als einzigste Burg in Deutschland einen dreieckigen Bergfried auf. Heinrich I. von Isenburg ließ um das Jahr 1210 Burg Grenzau erbauen. Das inzwischen verfallene Gemäuer kann von April bis Oktober an Wochenenden besichtigt werden. Entlang des Brexbaches, der den Burgberg umfließt, verlassen wir die Ortschaft Grenzau. Wir wandern an Osters Mühle vorbei, unterschreiten eine Brücke der Brexbachtalbahn und steigen nach einem scharfen Linksknick wieder zu den Westerwaldhöhen hinauf. Hier ist noch einmal Burg Grenzau zu sehen, bevor die Wanderer die Autobahn A 48 queren und sich dem Ortsteil Grenzhausen nähern. Im Aubachtal treffen die Wanderer dann auf den Limesweg, der entlang der ehemaligen römischen Grenzbefestigung durch den Westerwald läuft. Schließlich wird Höhr-Grenzhausen noch am Ortsrand umrundet, um dann wieder nach insgesamt 19 Wanderkilometern zum Waldparkplatz "Im Flürchen" zurück zu gelangen. Auch hier gibt es zum Abschluss der Tour noch eine Einkehrmöglichkeit.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Wer im Dezember unterwegs ist, darf keine herausragenden Bilder und keine Top-Beschaffenheit der Wanderwege erwarten. Deshalb sollte diese abwechslungsreiche Runde im Rheinischen Westerwald eher an einem Sommertag unternommen werden, an dem man die kühlen Waldabschnitte und das idyllische Brexbachtal in vollen Zügen genießen kann. Die herausragenden Teilabschnitte der Wanderung rund um Höhr-Grenzhausen auf dem HG 1 gehören allerdings der Wäller-Tour, mit der man die Ortschaft Grenzau anläuft und durch das Brexbachtal wandert.
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