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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 412
Gesamtabstieg (Meter):: 412
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Themenrundwanderung
Kilometer: 17
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Durch die hügelige Nordeifel auf den Spuren der römischen Wasserversorgung

Mit der größten antiken Ingenieurleistung nördlich der Alpen, der 95,4 Kilometer langen römischen Wasserleitung von Nettersheim nach Köln, befasst sich die EifelSpur Wasser für Köln. Die knapp 17 Wanderkilometer messende Rundwanderung läuft auf breiten Wald- und Wiesenwegen, weniger auf naturbelassenen Pfaden durch die hügelige Nordeifel. Zum Schluss der Tour kann man dann noch die gigantische Kakushöhle besichtigen. Mehrere Relikte der römischen Wasserversorgung liegen am Weg. So werden Rekonstruktionen von Aquädukten, Brunnenstuben und Sammelbecken angelaufen. Entsprechende Infotafeln berichten Wissenswertes über diese gigantische Ingenieur-,  Nivellier- und Vermessungsleistung in der Römerzeit. In großen Teilen führt die EifelSpur über die Trasse des 120 Kilometer langen  Römerkanal-Wanderweges, den man auf sieben Tagesetappen erwandern kann. 

Am rekonstruierten römischen Aquädukt in Mechernich-Vussem

Vorbei an der Pfarrkirche von Weyer läuft die EifelSpur in die hügelige Nordeifel hinein

Die EifelSpur beginnt auf dem Wanderparkplatz an der Kakushöhle in der Nähe des Eifelortes Weyer, einem Stadtteil von Mechernich. Auf steinernen Trittstufen steigt die Route in den Hang hinein zum Plateau des Kakusfelsens hinauf, läuft ein kurzes Stück durch Niederwald und tritt dann in die freie Feldflur hinaus. Vorbei an der Pfarrkirche St. Cyriacus streifen wir die Ortschaft Weyer am Dorfrand und erfreuen uns bereits jetzt an schönen Ausblicken über die Nordeifel. Durch das Naturschutzgebiet Weyerer Wald und Hahnenberg geht es durch idyllische Tallagen hinab in den kleinen Weiler Urfey. Die Wanderer durchmessen den Ort und treffen ausgangs der Bebauung auf den Römerkanal-Wanderweg, der uns ab jetzt eine ganze Weile begleiten wird. Auf breiten Wald- und Wiesenwegen wandern wir wenig später in das Kallmuther Bachtal hinein. Scharf rechts schwenkend geht es dann über Treppenstufen zur römischen Brunnenstube "Klausbrunnen" hinunter.

Bei der Brunnenstube "Klausbrunnen" handelt es sich um eine rekonstruierte römische Quellfassung

Hierbei handelt es sich um eine hervorragend rekonstruierte römische Quellfassung, wie sie im Altertum in den fünf Quellgebieten der Sötenicher Kalkmulde erforderlich waren, um täglich 20 Millionen Liter des besten Eifelwassers vom 1. bis zum 3. Jahrhundert über ein ausgeklügeltes Kanalsystem in die römische Provinzhauptstadt Colonia zu leiten. Vom Klausbrunnen folgt die EifelSpur ein kurzes Stück der Kaller Straße und steigt dann mit einem scharfen Rechtsschwenk in den bewaldeten Hang hinein. In diesem Teilabschnitt führt uns die Beschilderung über Waldschneisen hinweg und durch den herbstbunten Forst. Kurz darauf gelangen die Wanderer zu einem herausragenden Aussichtspunkt. Von einer erhöhten Sitzgruppe fällt der Blick hinab ins weitläufige Feybachtal und auf den Eifelort Vollem. Den direkt vor uns liegenden Hügel mit der Bezeichnung "Eulenberg" hat man sogar mit einem Gipfelkreuz versehen.


Das römische Aquädukt von Mechernich-Vussem ist das wohl bekannteste Bauwerk der römischen Wasserleitung

Im Anschluss an diesen wunderschönen Aussichtspunkt läuft die EifelSpur in einer lang gezogenen Linkskehre in das Naturschutzgebiet Kalkmagerrasenkomplex Weyer hinein. Die Route führt an Waldsäumen entlang und auf schmalen erdigen Pfaden durch kurze Waldabschnitte, bevor wir in die Ortschaft Vussem gelangen. Innerorts wird der Feybach überschritten und auf asphaltiertem Grund zum römischen Aquädukt hinüber marschiert. Solche Bauwerke waren erforderlich um Tallagen zu überbrücken und das Gefälle der Wasserleitung so zu regulieren, dass das Wasser aus eigener Kraft bis noch Köln fließen konnte. Mit heimischen Grauwackesteinen errichtet, war die Vussemer Aquäduktbrücke achtzig Meter lang. Zwölf oder dreizehn Pfeiler trugen die mit Sandsteinplatten abgedeckte Kanalrinne, die sich in einer Höhe von zehn Metern befand. Die rekonstruierte Aquäduktbrücke von Vussem ist das wohl bekannteste und bemerkenswerteste Bauwerk der römischen Wasserleitung.

Am Eingang der eiszeitlichen Kakushöhle

In der Ortschaft Eiserfey treffen wir auf die Falkensteinmühle und auf ein römisches Sammelbecken

Vom Aquädukt geht es erneut bergauf. Wir wandern am Vussemer Friedhof vorbei und gelangen durch den lichten Forst alsbald auf eine weitläufige Freifläche, die charakteristische Weitblicke über diesen Teil der Eifel ermöglicht. Eine Ruhebank am Waldrand wird für eine kurze Rast genutzt, bevor es ziemlich steil bergab nach Eiserfey geht. Gleich am Ortseingang treffen die Wanderer auf die historische, bereits im Jahre 1597 im Weistum von Vussem erwähnte Falkensteinmühle, die im Jahre 1961 ihren Mühlbetrieb eingestellt hat. Das große Mühlrad ist allerdings heute noch zu sehen und wurde 1982 restauriert. Die EifelSpur läuft in der Ortschaft Eiserfey an der Rekonstruktion des römischen Sammelbeckens vorbei. Es diente dazu, die Zuflüsse zu sammeln und von Eiserfey aus in einem Hauptkanal nach Köln zu leiten.

Die eiszeitliche Kakushöhle ist begehbar, hat gigantische Ausmaße und wurde von den Kelten als Zufluchtsort genutzt

Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum absoluten Highlight der EifelSpur Wasser für Köln. Neben den bemerkenswerten historischen Kanalbauwerken der Römer sorgt die Kakushöhle für den krönenden Abschluss dieser Premiumrunde in der Nordeifel. Bei der Kakushöhle handelt es sich um eine etwa 300.000 Jahre alte eiszeitliche Kalksteinhöhle, die mehrere Nebenhöhlen aufweist. Die heute noch begehbare Kakushöhle zählt zu den bedeutendsten prähistorischen Fundstätten Europas. Bei Ausgrabungen wurden Reste von Werkzeugen und Knochenreste von ausgestorbenen Tieren aus der Steinzeit gefunden und sicher gestellt. Auch die Kelten unterhielten in dem umfangreichen Terrain eine Ringwallanlage, die als Verteidigungs- und Zufluchtsort diente. Über steinerne Trittstufen läuft die EifelSpur durch ein Gewirr von Felsblöcken in die Kakushöhle hinein und tritt auf der anderen Seite wieder aus dem Dunkel heraus. An den lotrecht aufragenden Felswänden geht es dann zum Wanderparkplatz hinauf, wo diese erlebnisreiche Rundwanderung ihren Anfang nahm.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Wer in die Historie des römischen Wasserleitunssystems in der Nordeifel eintauchen möchte und das nicht auf der siebentägigen Streckenwanderung des Römerkanal-Wanderweges tun möchte, der sollte die EifelSpur Wasser für Köln erwandern. Auf einer Distanz von knapp 17 Kilometern bekommt man Einblick in eine der bedeutendsten Ingenieurleistungen in der Antike nördlich der Alpen. Neben diesen geschichtlichen Hintergründen bietet die Runde auch noch charakteristische Ausblicke über die sanften Höhenzüge der Nordeifel mit ihren verträumten Tallagen. Dem nicht genug!! Den fulminanten Schlusspunkt setzt ohne Zweifel die Kakushöhle, eine der größten begehbaren Höhlen in der Eifel. Deshalb sollte man sich im Anschluss an die Wanderung genügend Zeit nehmen, um dieses prähistorische Terrain ausgiebig zu erkunden. Die EifelSpur Wasser für Köln ist unverlaufbar ausgeschildert und verfügt zumindest im zweiten Abschnitt über eine immense Zahl an Rast- und Ruhemögichkeiten.

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