Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 137
Gesamtabstieg (Meter):: 137
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Themenrundwanderung
Kilometer: 9
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Aussichtsreiche Themenrunde durch die hügelige Vulkaneifel

Die Geschichtsstraße Frieden, Wald und Kapelle ist einer von neun Themenwanderwegen der Verbandsgemeinde Kelberg. Auf mehreren Info-Tafeln, die man entlang der Wegstrecke auf Basaltstelen montiert hat, erzählt uns der kleine, fiktive Wanderführer "Willi Basalt" alles Notwendige. So kann man die Region, ihre Geschichte und typische Geschehnisse aus längst vergangenen Zeiten kennen und erleben lernen. Auf breiten Wald- und Wiesenwegen läuft die Themenrunde durch die hügelige Vulkaneifel und bringt uns beim Wandern die Historie der Hochkelbergregion näher. Naturbelassene Pfade oder felsige Steige gehören nicht zum Streckenprofil. Allerdings überrascht die Route immer wieder mit schönen Ausblicken und Weitsichten.

Im idyllischen Nohner Bachtal

Gleich zu Beginn ist von einem Aussichtspunkt am Horizont die landschaftsprägende Silhouette des Aremberges zu sehen

Zwei Einstiegspunkte in die neun Kilometer lange Rundwanderung werden dem Wanderer angeboten. Neben dem Startpunkt Borler kann man die Tour auch im Eifelörtchen Bodenbach beginnen. Wir entscheiden uns für Bodenbach, nutzen die Parkmöglichkeiten unterhalb der imposanten Pfarrkirche zur Hl. Apollonia und verlassen den Ort über die Hauptstraße. In einer Rechtskurve außerhalb der Bebauung läuft die Geschichtsstraße sanft ansteigend mit einem Wiesenweg in die freie Feldflur. Von einer Anhöhe fällt kurz darauf der Blick über Weideland und einen dunklen Tannenforst weit in die Vulkaneifel. Am Horizont ist die landschaftsprägende Silhouette des Aremberges zu sehen, während sich zurückblickend ganz in der Nähe der Start- und Zielort Bodenbach zeigt. In einem weiten Linksbogen führt uns die Geschichtsstraße nach Überschreitung des Nohner Baches nach Borler.

Die Geschichtsstraßenrunde läuft durch das idyllische Nohner Bachtal

Der Eifelort Borler macht durch die kleine Dorfkapelle mit dem ausladenden Kastanienbaum und dem Gebäude der ehemaligen landwirtschaftlichen Lehr- und Versuchsanstalt auf sich aufmerksam. Letztere wurde im Jahre 1945 aus Mitteln des Marshallplanes eingerichtet und war eines von nur fünf landwirtschaftlichen Grünlandinstituten in ganz Deutschland, wie unser fiktiver Wanderführer Willi Basalt anhand einer Infotafel zu berichten weiß. Über die Brodstraße lassen wir den Eifelort hinter uns und folgen der Geschichtsstraßen-Beschilderung in das weitläufige Nohner Bachtal. Der 18 Kilometer lange linke Zulauf des Trierbaches entspringt nordöstlich des Weilers Boxberg.


Der ehemalige Standort des adligen Hofes Heyer wird von der Geschichtsstraße angelaufen

Eine ganze Weile folgt die Geschichtsstraße meist auf asphaltiertem Grund dem Nohner Bach in Fließrichtung, um dann scharf links schwenkend in einen Wiesenhang zu steigen. Rechts vom Wegrand befand sich auf einer heutigen Wiesenbrache zwischen Borler und Heyroth im Mittelalter der historische Hof Heyer. Das einstige adlige Gemäuer aus dem frühen 13. Jahrhundert war kölnisches Lehen und gehörte zum Amt Nürburg. Wilhelm von Heyer fand als erster Besitzer urkundliche Erwähnung. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts verfiel die Anlage und wurde abgerissen. Heute ist von dem einstmals stolzen Hof nichts mehr zu sehen. Vom ehemaligen Standort des Hofes Heyer geht es weiterhin bergan. Die K86 wird überschritten. Auf einem verträumten Waldweg gelangen die Wanderer zum Aussichtspunkt Nürburgblick. Von hier aus kann man in einer Senke die Ortschaft Borler und am Horizont die elf Kilometer entfernte Nürburg auf dem 676 Meter hohen Basaltkegel gerade noch ausmachen.

Die Heyerberg Kapelle liegt mitten im Wald

Die Heyerberg Kapelle ist ein schützenswertes Kleinod der sakralen Bauten in der Region

Jetzt ist es nicht mehr weit bis zur Heyerberg Kapelle. Auf einem geteerten Waldweg gelangen wir mitten im lichten Forst zum kleinen, geschichtsträchtigen Kirchlein. Der erste sakrale Bau aus dem 12. oder 13. Jahrhundert geht auf die Besitzer des nahe gelegenen Hofes Heyer zurück. Die heute sichtbare Kapelle wurde im Jahre 1875 errichtet. Die 14 Kreuzwegstationen rund um das kleine Kirchlein entsprechen der räumlichen Anordnung des Kreuzwegs in Jerusalem. Von der Heyerberg Kapelle läuft die Geschichtsstraße am Antonius-Heiligenhäuschen vorbei. Hier führt sie sich recht unspektakulär meist schnurgerade durch den Wald und schließlich hinüber zum Bodenbacher Drees. Kohlendioxid führende Mineralquellen bezeichnet man in der Vulkaneifel als Dreese. Eine Sitzgruppe aus heimischem Basaltgestein umgibt die gefasste Quelle, aus der gluckernd und sprudelnd eisenhaltiges Mineralwasser aufsteigt. Hier ist natürlich eine letzte Wanderrast fällig, bevor uns die Wegezeichen der Geschichtsstraße zurück in den Start- und Zielort Bodenbach führen.


Fazit und abschließende Bemerkungen:

Im Vergleich zu den von Profirouten bereits erwanderten Geschichtsstraßenrunden fällt die Themenrunde Frieden, Wald und Kapelle bezogen auf den Erlebniswert der Wanderung etwas zurück. Die historischen Highlights sind spärlicher gesetzt und die Routenführung über breite Wald- und Wiesenwege kommt wahrlich nicht in die Nähe von Premiumqualität. Es handelt sich ganz offensichtlich um einen örtlichen Wanderweg, der trotzdem gut in das Konzept der Geschichtsstraßen passt. Hervorzuheben sind sicherlich die schönen Ausblicke über diesen Teil der Vulkaneifel und die beeindruckende Geschichte der Heyerberg Kapelle. Die neun Kilometer lange Runde ist unverlaufbar ausgeschildert und verfügt über eine ausreichende Zahl an Rast- und Ruheplätzen.

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