Der Rheinsteig führt unter dem mächtigen Viadukt der Kasbachtalbahn hindurch
Nach der Durchwanderung der Ortschaft Ockenfels folgen wir dem sich windenden Pfad durch lichten Hochwald, der sich mit zartem Maiengrün schmückt. In Serpentinen senkt sich die Rheinsteigroute dann in das Kasbachtal ab. Im Talgrund wandert die Gruppe unter dem Viadukt der Kasbachtalbahn hindurch, die in den Sommermonaten noch mit Schienenbussen zwischen Linz und Kalenborn verkehrt. Hinter dem Ort Kasbach beginnt der mühsame Aufstieg über unzählige Treppenstufen zur Erpeler Ley. Von diesem 191 Meter hohen Panoramafelsen sind die Aussichten hinab ins Rheintal phänomenal. Im Bereich der Goldenen Meile verbreitert sich das untere Mittelrheintal und gestattet herrliche Blicke auf den weit geschwungenen Rheinbogen und die Städte Sinzig und Remagen am gegenüberliegenden Rheinufer. Aber auch das Siebengebirge im Norden und die Eifelhöhen gen Westen sind von hier aus gut zu sehen.
Die Erpeler Ley gestattet fulminante Ausblicke ins Rheintal und steht in historischem Zusammenhang mit der Brücke von Remagen
Direkt an der Abbruchkante des weitläufigen Plateaus hat man zum Gedenken an die Opfer des Kampfes um die Brücke von Remagen im Kriegsjahr 1944/45 ein Holzkreuz errichtet. Die verbliebenen Türme der Brücke sind direkt unterhalb der Erpeler Ley zu sehen und beherbergen heute auf der Remagener Seite ein Friedensmuseum. Der stillgelegte Eisenbahntunnel unter der Ley diente der Bevölkerung ausgangs des 2. Weltkrieges als Schutzraum. Nachdem wir von dieser hohen Warte auch unseren Zielort Unkel betrachtet haben, verlassen die Wanderer diese historische Stätte und laufen meist höhengleich auf Wiesen- und Waldpfaden rheinabwärts. Schließlich zweigen wir nach links von der Hauptroute des Rheinsteiges ab und folgen der gelb beschilderten Zuwegung des Fernwanderweges talwärts nach Unkel, wo diese herrliche Frühlingswanderung über den Rheinsteig ihr Ende findet.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Die 18. Etappe des Fernwanderweges entlang des Rheinstromes an der Nahtstelle zwischen Mittelrheintal und Siebengebirge entspricht in vollem Umfang den Erwartungen an eine herausragende Rheinsteigwanderung. Bei einer Streckenlänge von 24 Kilometern weicht die Route dem Fluss nicht von der Seite und gestattet dabei von den steil abfallenden, oftmals felsigen Hängen traumhafte Ausblicke ins Rheintal. Malerische Rheinorte wie Ariendorf, Leubsdorf und Dattenberg mit ihren hervorragend restaurierten Fachwerkhäusern säumen den Weg. Für die Besichtigung der historischen Altstadt von Linz sollte man ebenfalls genügend Zeit erübrigen. Zum Schluss beeindruckt dann die Erpeler Ley jeden Rheinsteigwanderer. Nicht nur die fulminanten Aussichten ins Rheintal, sondern auch die historischen Hintergründe im Zusammenhang mit der Brücke von Remagen werden sicherlich in nachhaltiger Erinnerung bleiben. Wem diese Rheinsteigetappe zu lang ist, der kann in Linz nach einer Streckenlänge von 14 Kilometern seinen Ausstieg wählen.
Weitere Rheinsteig-Etappen
- 3. und 4. Etappe Kiedrich - Rüdesheim
- 5. Etappe Rüdesheim - Lorch
- 6. Etappe Lorch - Kaub
- 7. Etappe St. Goarshausen - Kaub
- 8. Etappe St. Goarshausen - Kestert
- 9. Etappe Kestert - Kamp-Bornhofen
- 10. Etappe Kamp-Bornhofen - Braubach
- 11. Etappe Braubach - Lahnstein
- 12. Etappe Lahnstein - Ehrenbreitstein
- 17. Etappe Leutesdorf - Bad Hönningen
- 18. Etappe Bad Hönningen - Unkel
- 19. und 20. Etappe Unkel - Rhöndorf
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