GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 562
Gesamtabstieg (Meter):: 562
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Rundwanderung
Kilometer: 17
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Aussichtsreiche Klettertour auf historischen Spuren im Ahrgebirge

Wichtige Hinweise:

Das Ahrtal wurde am 14. Juli 2021 von einer verheerenden Flutkatastrophe heimgesucht. Leider sind heute, mehr als zwei Jahre danach die großen Schäden in den Dörfern und Weinorten immer noch nicht vollständig behoben. Trotzdem kann im Ahrtal gewandert werden!! Wanderer sind ausgesprochen willkommen um den Tourismus neu zu beleben und der Region nach der Katastrophe eine Perspektive zu geben. Im nachfolgenden Wanderbericht haben wir es soweit wie möglich vermieden, die noch vorhandenen Flutschäden in unser Bildmaterial mit einzubinden.

Die Streckenführung der Zwei-Burgen-Tour in der Altenahrer Schweiz wurde von Profirouten zusammengestellt. Die Route verfügt infolgedessen über kein einheitliches Wegezeichen. Im ersten Teilabschnitt von Rech nach Altenahr folgt die Rundwanderung der Beschilderung des Rotweinwanderweges. Von Altenahr zurück nach Rech begleiten uns örtliche Wanderwege und ein Teil des Ahrsteigs. Beim Nachwandern empfiehlt es sich daher, die kostenlos downloadbare GPX-Datei von Profirouten zu benutzen.

Das Ahrgebirge, Teil des Rheinischen Schiefergebirges, ist im nordöstlichen Teil der Eifel anzutreffen. Der wildzerklüftete Gebirgszug ragt beiderseits der Ahr auf und ist gekennzeichnet durch schroffe Schieferformationen und lotrecht zur Ahr hin abbrechende Felswände. Neben dem Ahrsteig und dem Rotweinwanderweg verfügt das Ahrtal über eine ganze Reihe von ausgezeichneten Wanderrouten, die meist in Premiumqualität durch das Ahrgebirge führen. Dem Charakter dieser wilden und urwüchsigen Landschaft kommt die Region rund um Altenahr und Mayschoss am nächsten. Sie wird deshalb auch gerne als "Altenahrer Schweiz" bezeichnet. Die nachfolgend beschriebene 17 Kilometer messende Rundtour führt mit dem Rotweinwanderweg über aussichtsreiche Weinbergwege, klettert auf felsigen Steigen zu alpinen Felsennestern hinauf und läuft hoch über dem Ahrtal mit der Burg Are und der Saffenburg zwei sehenswerte mittelalterliche Gemäuer an.

Auf dem Rotweinwanderweg hoch über dem Weinort Rech

Der Rotweinwanderweg zeigt sich ausgesprochen felsig und geländerbewehrte Abschnitte sind zu durchsteigen

Wir starten in die Rundwanderung im Weinort Rech. Direkt an der Rotweinstraße, die amtliche Bezeichnung lautet B267, wird für Wanderer kostenloser Parkraum bereit gestellt. Wir überschreiten die Landstraße und queren mit der Dorfstraße "Am Herrenberg" die von der Flutkatastrophe zerstörte Gleisanlage der Ahrtalbahn. Ausgangs der Ortslage von Rech geht es mit der Zuwegung des Rotweinwanderweges in die steil abfallenden Weinberge hinein. In halber Hanglage treffen wir auf die Hauptroute des Rotweinwanderweges, dem wir jetzt linksschwenkend folgen. Anfangs als breiter Weinbergweg, wenig später als schmaler Pfad und felsiger Steig führt er uns durch die Rotweinlagen. Dabei fällt ein imposanter Blick ins Ahrtal und zurück auf den Start- und Zielort Rech. Im weiteren Verlauf zeigt sich der Rotweinwanderweg ausgesprochen felsig. Geländerbewehrt sind steinerne Trittstufen im Auf- und Abstieg zu durchsteigen. Jenseits des Ahrtales zeigt sich zum Greifen nah die Burgruine Saffenburg, die wir zum Schluss der Tour noch anlaufen werden.


Ein kurzer Abstecher vom Rotweinwanderweg führt uns zum aussichtsreichen Felsenhorst Ümerich

Vom Rotweinwanderweg fällt der Blick auf die Mayschosser Ahrschleife und sodann von einem weiteren Aussichtspunkt auch auf den Weinort Mayschoss. Ein imposantes Felsentor wird durchschritten bevor der Rotweinwanderweg auf breiten Wingertswegen in halber Hanglage Mayschoss umrundet. Dabei sind die Ausblicke auf den Weinort durchweg als grandios zu bezeichnen. Entlang uralter Weinbergmauern steigt der Rotweinwanderweg in den Wald hinein. Nach einem scharfen Linksschwenk lockt ein Abstecher zum Ümerich, einem Felsenhorst hoch über dem Ahrtal. Auf schmalen Pfaden und zum Schluss auf felsigen Steigen gelangen wir zum herausragenden Panoramablick. Tief unten im Ahrtal ist Mayschoss zu sehen und weit voraus gen Westen zeigt sich Burg Are, die wir im weiteren Verlauf der Wanderung noch besuchen werden.

Auf dem Ruinengelände der Burg Are hoch über Altenahr

Vom aussichtsreichen Pavillon der Burg Are fällt der Blick auf Altenahr und nach Osten weit ins Ahrtal

Wieder zurück auf der Hauptroute des Rotweinwanderweges folgt die Zwei-Burgen-Tour breiten Waldwegen, die kurz vor Altenahr in Weingärten einmünden. Wir passieren das Weiße Kreuz und wandern weiter talwärts. Alsbald besteht die Möglichkeit, links abzweigend vom Rotweinwanderweg zur Burg Are aufzusteigen. Wir benutzen das Angebot, durchschreiten das untere Burgtor und betreten das mittelalterliche Gemäuer über schmale, windungsreiche Pfade. Burg Are wurde um 1100 von Theoderich von Are als Höhenburg errichtet. In den Wirren des Pfälzischen Erbfolgekrieges wurde Burg Are 1690 belagert, erobert, 1714 endgültig zerstört und nicht wieder aufgebaut. Ausgangs des letzten Jahrhunderts hat man das Ruinengelände der Burg Are einer umfassenden Sanierung unterzogen. Heute kann man den ehemaligen Bergfried, unter der Bezeichnung "Grauer Turm", über steinerne Trittstufen besteigen. Vom Pavillon, dem höchsten Punkt der Burgruine, fällt ein herausragender Talblick auf Altenahr und zur anderen Seite hin weit ins Ahrtal.


Die Felsennester Schwarzes Kreuz und Teufelsloch prägen die Altenahrer Schweiz in besonderem Maße

Wir verlassen die Burg Are, wandern talwärts nach Altenahr und durchmessen den von der Flutkatastrophe stark beschädigten Weinort entlang der Brückenstraße. Am Bahnhof der Ahrtalbahn nutzen wir eine provisorisch errichtete Einkehrmöglichkeit zur Mittagsrast. Ausgangs der Bebauung von Altenahr steigen wir links abzweigend von der B267 zum Aussichtspunkt Schwarzes Kreuz hinauf. Von diesem exponierten Felsennest genießen die Wanderer schöne Ausblicke ins Ahrtal, auf Altenahr und hinüber zur Burg Are. Schmale Pfade und felsige Steige führen sodann steil bergauf. Erneut lockt ein kurzer Abstecher von der Route. Diesmal geht es, zuletzt sogar mit Seilsicherungen versehen, zum Teufelsloch hinauf. Das von der Ahr ins harte Schiefergestein in  Jahrtausenden hinein gesägte windungsreiche Langfigtal ist von hier oben aus gut einzusehen. Aber auch die Talblicke nach Westen auf die Ortschaft Altenburg und in nicht allzu weiter Ferne auf Burg Kreuzberg beeindrucken die Wanderer über alle Maßen.

Traumhafte Ahrtalblicke vom Teufelsloch ins Langfigtal und auf Altenahr

Ausgesprochen alpin geht es zum exponierten Berggipfel der Mayschosse Teufelsley hinauf

Vom Teufelsloch folgen wir der Beschilderung des örtlichen Wanderweges Nr. 7 und der Zuwegung des Ahrsteigs durch den mit Krüppeleichen besetzten Niederwald. Schmale Waldpfade und felsige Steige geleiten uns durch den nahezu lotrecht abbrechenden, und stark bemoosten Steilhang der Ahrberge. Schließlich gelangen wir zu einer Wegespinne, die den unbeschilderten links abzweigenden Aufstieg zur Mayschosser Teufelsley ermöglicht. Nahezu alpin geht es zur Bergspitze hinauf, die mit einem hölzernen Gipfelkreuz versehen ist und traumhafte Talblicke ins Langfigtal gestattet. Ahrabwärts zeigen sich der Weinort Mayschoss und die Burgruine Saffenburg. Auch Burg Are ist von der Mayschosser Teufelsley gut zu sehen.

Beim Aufstieg zur Burgruine Saffenburg

Über Weinbergwege gelangen wir zur Burgruine Saffenburg, die herrliche Blicke ins Ahrtal ermöglicht

Wir verlassen die aussichtsreiche Bergspitze und wandern auf schmalen Waldpfaden und breiten Weinbergwegen hinüber zur Burgruine Saffenburg. Adalbert von Saffenburg ließ das mittelalterliche Gemäuer im 11. Jahrhundert erbauen. Infolge des Pfälzischen Erbfolgekrieges wurde die Saffenburg im Jahr 1689 erobert und weitestgehend zerstört. Heute eröffnet sich von der mittelalterlichen Festung ein herrlicher Blick auf den Weinort Mayschoss und ahrabwärts auf den Start- und Zielort Rech, zu dem von der Saffenburg breite Wald- und Weinbergwege bergab führen. In Rech endet die wunderschöne Ahrgebirgswanderung durch die Altenahrer Schweiz mit der Überschreitung der Ahr mittels einer Behelfsbrücke. Sie ersetzt die historische, leider von der Flutkatastrophe zerstörte Nepomukbrücke, das älteste Brückenbauwerk im Ahrtal.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Diese 17 Kilometer messende Rundtour durch die Altenahrer Schweiz ist eine Wanderung der Superlative. Ohne Zweifel läuft die Route in Premiumqualität durch das wildzerklüftete Ahrgebirge. Schmale, erdige Waldpfade und felsige Steige führen zu exponierten Felsenhorsten hinauf, die traumhafte Tiefblicke ins windungsreiche Ahrtal ermöglichen. Wie der Tourbezeichnung zu entnehmen ist, werden mit der Burg Are und der Saffenburg zwei mittelalterliche Gemäuer angelaufen, die gleichfalls grandiose Ahrtalpanoramen ermöglichen. Wer diese Tour im Ahrtal unternimmt, sollte über Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und eine gehörige Portion Kondition verfügen. In besonderem Maße trifft das für den alpinen Aufstieg zur Mayschosser Teufelsley zu, den man selbstverständlich auch unterlassen kann. Das Routenprofil umfasst mehrere stramme Auf- und Abstiege und ist nicht in allen Teilbereichen mit einem Wegezeichen versehen. Deshalb erscheint die Vergabe von fünf Bewertungsbalken in der Kategorie Schwierigkeit als angemessen. Rast- und Ruhemöglichkeiten sind entlang der Strecke in genügender Anzahl vorhanden.

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