Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 325
Gesamtabstieg (Meter):: 325
Anfahrt planen:
Region: Eifel, Rheintal
Art: Rundwanderung
Kilometer: 13
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Aus dem Rheintal hinauf in die aussichtsreiche Grafschaft

Dem linksrheinischen RheinBurgenWeg hat man eine Reihe von Rundwanderungen mit auf den Weg gegeben. Zu ihnen zählt auch die knapp 13 Kilometer lange Apollinaris-Schleife bei Remagen. Während die Streckenführung des Weitwanderweges weitestgehend in Premiumqualität dem breiten Rheinstrom folgt, weist die Apollinaris-Schleife doch einige Unzulänglichkeiten auf, die man der Kategorie Premiumwandern nicht zuordnen kann. So folgt die Route bis auf wenige Ausnahmen breiten, oftmals gar geschotterten Wald- und Wiesenwegen. Naturbelassene Pfade sind nur in arg begrenztem Umfang anzutreffen. Einige schöne Weitblicke ins Rheintal und hinüber zu den Ahrbergen, ein idyllisches Biotopgewässer und natürlich die Apollinariskirche setzen hingegen die herausragenden positiven Akzente dieser Rundwanderung.

Die Apollinariskirche hoch über dem Rheintal und der Stadt Remagen

Gleich zu Beginn wartet die Apollinars-Schleife mit schönen Rheinblicken auf

Vom Wanderparkplatz in der Bergstraße auf dem Apollinarisberg direkt an der Apollinariskirche starten wir in die Rundtour. Hier stehen kostenlose Parkplätze zur Verfügung. Da die Wetterfrösche für den frühen Nachmittag Regenschauer vorhergesagt haben, werden wir die imposante viertürmige Apollinariskirche erst nach der Wanderung besuchen. So steigen wir vom Kirchenvorplatz über geländerbewehrte Steinstufen gleich steil bergan in den bewaldeten Hang hinein. Auf der Anhöhe treffen wir auf die Statue des Hl. Franziskus. Dem nicht genug! Von einer Freifläche fällt der Blick auf die Apollinariskirche, auf die Stadt Remagen und weit in das Rheintal hinein. Vom diesem ersten Aussichtspunkt führt ein schmaler Waldpfad nahezu höhengleich und sodann mit einem kurzen Abstecher zur Scharfenberghütte hinüber. Auch von hier aus kann man einen letzten Blick ins Rheintal werfen, bevor wir der Beschilderung mit der Hauptroute des RheinBurgenWeges zur Wohnanlage Waldschlösschen folgen.

Hinter der Wohnanlage Waldschlösschen gelangen die Wanderer zu einem idyllisch gelegenen Waldteich

Direkt an der L79 die von Remagen nach Birresdorf führt treffen die Wanderer hinter der Wohnanlage Waldschlösschen auf ein idyllisches Biotopgewässer. Ein schmaler Waldpfad läuft am kleinen Waldteich entlang zu einer Ruhebank hinüber, die zur Rast einlädt. Wir nehmen das Angebot gerne an, genießen das Vogelgezwitscher im aufblühenden Frühlingswald und den Blick auf den Teich mit seiner fast kreisrunden Insel. Nach dieser kurzen Wanderpause führt uns der schmale Waldpfad sanft bergab. Er mündet in einen breiten Forstweg ein, dem wir linksschwenkend folgen. Anfangs leicht bergauf, wenig später abfallend geht es in das Calmuthtal hinein. Hier treffen wir auf ein Tiergehege, das Wollschweine beherbergt. Aus dem Calmuthtal steigt die Apollinars-Schleife mit einem geschotterten Forstweg zum Grafschafter Plateau hinauf. Ein schöner wurzeliger Steig führt zur L79 hinauf, die überquert wird. Dann folgen wir breiten Wiesenwegen über eine Freifläche hinweg zur Wanderhütte unterhalb des 279 Meter hohen Scheidskopfes.


Ein Abstecher von der Apollinaris-Schleife führt zur bewirtschafteten Straußenfarm hinüber

In der Scheidskopfhütte halten wir Mittagsrast und genießen die schönen Fernblicke. Weit voraus sind die Ahrberge zu sehen. Besonders der imposante Bergkegel der Bad Neuenahrer Landskrone fällt dabei ins Auge. Im weiteren Verlauf führt uns die Apollinaris-Schleife in die brettebenen Feld- und Wiesengründe der Grafschaft hinein. Rechter Hand fällt der Blick auf die nahe gelegene Ortschaft Kirchdaun. Nach Querung einer weiteren Asphaltpiste läuft die Route durch kleine Waldparzellen, um dann wieder offenes Weideland zu durchmessen. Der 600 Meter lange, sicherlich lohnenswerte Abstecher zur Straußenfarm fällt leider den Einschränkungen der Corona-Pandemie des Wanderjahres 2021 zum Opfer. Ansonsten ist auf der Straußenfarm neben der Besichtigung der Laufvögel auch eine Einkehr möglich.

Wegekreuz in der Apollinaris-Schleife

Ein jüdischer Friedhof, eine Waldheide und ein Baumlehrpfad sorgen im letzten Drittel für Kurzweil

Wenig später läuft die Apollinaris-Schleife in eine Nadelwaldplantage hinein. Douglasien, Kiefern, Lärchen und Fichten wachsen hier heran, während linker Hand Laubgehölze aufragen. In diesem Teilabschnitt überrascht die Route mit weichen Waldpfaden, die allerdings bei Regenwetter morastig sein können. Wir folgen jetzt der Beschilderung in Richtung Osten. Es geht an Waldrändern entlang auf eine landwirtschaftlich genutzte Freifläche hinaus und bis zum Büschmarhof hinüber. Hier vollzieht die Apollinaris-Schleife einen Rechtsschwenk und läuft am alten jüdischen Friedhof vorbei. Eine kleine Waldheide und ein Baumlehrpfad sorgen im letzten Drittel der Runde noch für Abwechslung, bevor es vorbei am Lützelbachhof über den asphaltierten Ahrweiler Weg zurück zur Apollinariskirche geht.

Die Apollinariskirche war in den zurückliegenden Jahrhunderten eine bedeutsame Pilgerstätte

Der Besuch der Apollinariskirche ist natürlich ein absolutes Muss. Die im 19. Jahrhundert im neugotischen Stil erbaute und im Nazarener Stil ausgemalte Kirche ragt 40 Meter über dem Rheintal und der Stadt Remagen auf. Sie beherbergt das Grabmahl des Hl. Apollinaris. Die erstmalige Erwähnung des Heiligen im Zusammenhang mit der Stadt Remagen stammt aus dem Jahre 1295. Der Sarkophag mit der Hauptreliquie des Heiligen kann in der Krypta besichtigt werden und geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich Remagen und die Apollinariskirche, die bis zum Jahre 2006 zum Franziskanerorden gehörte, zu einem viel besuchten Wallfahrtort. Jedes Jahr im Juli und August pilgerten unzählige Gläubige zum Haupt des Hl. Apollinaris. Das silberne Reliquiar in Kopfform wurde in der Pilgerzeit der Krypta entnommen und in der Kirche zur Verehrung zugänglich gemacht.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Neben schönen, kurzweiligen Wegeabschnitten weist die Apollinaris-Schleife leider auch wenig ansprechende Routenteile auf, die reichlich tröge auf geschotterten Feld- und Forstwegen durch die Osteifel und über die Rheinhöhen führen. Zudem wurden einige Waldwege durch Holzeinschlag und den damit verbundenen Abtransport der Stämme erheblich in Mitleidenschaft gezogen und nicht wieder instand gesetzt. Positiv zu bewerten sind die schönen Ausblicke, der Waldteich am Waldschlösschen und die Besichtigung der imposanten Apollinariskirche. Rast- und Ruhemöglichkeiten sind zumindest im zweiten Teil der Runde in ausreichender Zahl vorhanden. Die Beschilderung ist vollkommen in Ordnung und nahezu unverlaufbar angebracht. Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Premiumqualität ausweisende Viersternebewertung von Profirouten in den Kategorien Erlebnis und Landschaft leider deutlich verfehlt wird.

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