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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 804
Gesamtabstieg (Meter):: 804
Anfahrt planen:
Region: Rheintal, Westerwald
Art: Rundwanderung
Kilometer: 21
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

1. Teil: Vom Drachenfels über den Geisberg zur Löwenburg

Das rechtsrheinisch gelegene Siebengebirge ist vulkanischen Ursprungs und besteht aus mehr als fünfzig Erhebungen und Anhöhen. Gleich sieben der markantesten Gipfel kann man auf dem konditionell recht anspruchsvollen und nur von ProfiRouten so bezeichneten „Siebenhügelweg“ erkunden. Die Strecke ist nicht einheitlich ausgeschildert, aber an jeder entscheidenden Wegverzweigung weisen in Stein gehauene Richtungszeichen unverlaufbar auf das nächste Highlight hin. Im steten Wechsel zwischen breiten Forstwegen und naturbelassenen, schmalen Pfadspuren läuft die Route des Siebenhügelweges in Teilabschnitten über den Rheinsteig, den Kölner Weg und den Rheinhöhenweg.

Die ruinösen Reste des Bergfrieds von Burg Drachenfels

Vorbei am Drachenschloss geht es zur Burgruine Drachenfels hinauf, dem Wahrzeichen des Siebengebirges

Auch die Historie kommt auf der 21 Kilometer langen Runde nicht zu kurz, liegen doch drei mittelalterliche Gemäuer am Weg. Mehrere Gaststätten laden zur Einkehr ein und zahlreiche Wanderhütten bieten sich zum Rasten an. Zu allem Überfluss leisten die zahlreichen Aussichtspunkte ins Rheintal einen entscheidenden Beitrag für ein traumhaftes Wandervergnügen. Vom Parkplatz an der Talstation der Drachenfelsbahn in Königswinter starten wir in den Siebenhügelweg. Auf asphaltiertem Grund geht es sogleich steil bergan, an der Nibelungenhalle und dem Drachenschloss vorbei zum ersten Berggipfel, dem Drachenfels hinauf. Neben einem Ausflugslokal ziert der verfallene dreistöckige Bergfried von Burg Drachenfels die 321 Meter hohe Erhebung. Die Burg wurde unter dem Kölner Erzbischof Arnold im Jahre 1167 fertig gestellt und diente zur Absicherung des Erzbistums nach Süden. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Anlage im Jahre 1634 geschleift und nicht wieder aufgebaut. Das verfallene Gemäuer ist heute das Wahrzeichen des Siebengebirges und aus dem Rheintal weithin sichtbar.


Mit dem Kölner Weg und dem Rheinsteig besteigen die Wanderer den 310 Meter hohen Schallenberg

Nachdem die Wanderer die traumhaften Panoramablicke auf den breiten Rheinstrom eine Weile genossen haben, verlassen sie den Drachfels über eine breite, talwärts führende Fahrstraße, die an der Gleisanlage der Drachenfelsbahn entlang läuft. Mit dem kurz darauf nach rechts abzweigenden Kölner Weg wandert die neunköpfige Gruppe auf der „Drachenfelsstraße“ um den Berggipfel der Wolkenburg herum. Hinter der Gaststätte Milchhäuschen treffen die Wanderer auf den Rheinsteig, dem sie auf schmalen Pfaden hinauf zum Gipfel des Schallenbergs folgen. Eine Ruhebank und ein kleines verborgenes Gipfelkreuz auf 310 Metern über NN hat man auf der zweiten Bergspitze des Siebenhügelweges platziert.

Siebengebirgspanorama vom 324 Meter hohen Geisberg

Vom Geisberg geht es zur 455 Meter hohen Löwenburg hinüber, der zweithöchsten Erhebung des Siebengebirges

Nur eine Senke und ein anschließender Steilanstieg trennen uns noch vom 324 Meter hohen Geisberg, von dessen Wanderhütte sich den Wanderern herrliche Fernblicke hinab ins Rheintal und hinüber zum Drachenfels erschließen. Vom Geisberg abwärts wandernd treffen wir wieder auf die „Drachenfelsstraße“. Rechts vom breiten Forstweg abzweigend umwandert die Gruppe auf schmalen Saumpfaden die Jungfernhardt und folgt dann dem Kölner Weg zur Löwenburg hinüber. Mit ihren 455 Höhenmetern ist sie die zweithöchste Erhebung des Siebengebirges. Als Grenzfeste gegen die kurkölnischen Burgen Drachenfels und Wolkenburg ließ Heinrich II. von Sayn hier ausgangs des 12. Jahrhunderts eine Höhenburg errichten, von der heute noch drei Außenmauern des ehemaligen Bergfrieds und die Zisterne erhalten sind. Gleichwohl sind auch von diesem Berggipfel die Fernsichten ins Rheintal und auf die umliegenden Erhebungen des Siebengebirges überaus bemerkenswert.


2. Teil: Von der Löwenburg über den Großen Ölberg zum Petersberg

Über einen felsigen Pfad steigen die Wanderer von der Löwenburg zur Waldgaststätte Löwenburger Hof hinab und wandern jetzt mit der Routenführung des Rheinhöhenweges sanft ansteigend in die Hangflanke des Lohrberges hinein. Von einem Aussichtspunkt mit einer Wanderhütte geht es über Waldpfade bergab zum Nasse-Platz. Dem 1906 verstorbenen Oberpräsidenten der Rheinprovinz und Förderer des Naturschutzes im Siebengebirge hat man hier ein Denkmal errichtet. Ebenen Fußes wird kurz darauf die Margarethenhöhe erreicht. Auch hier laden mehrere Restaurationen zur Einkehr ein, bevor wir mit dem Rheinhöhenweg überaus steil und geradewegs hinauf zum Großen Ölberg klettern.

Blick vom Großen Ölberg in die Rheinebene bei Bonn

Vom bewirtschafteten Berggasthof auf dem 460 Meter hohen Ölberg fällt der Blick in die Rheinebene

Hier oben auf einer Seehöhe von 460 Metern über NN haben wir das Dach der Tour erreicht und erfreuen uns an der traumhaften Rundumsicht von der Aussichtsterrasse des Berggasthofes. Die Erhebungen der Osteifel grüßen von der anderen Rheinseite herüber, der Blick fällt weit in die Rheinebene hinein und die bisher zurückgelegte Strecke durch das Siebengebirge mit Drachenfels und Löwenburg ist gut einsehbar. Auf diesem exponierten Aussichtsberg wird natürlich große Rast gehalten. Ein frisch gezapftes Weizenbier rinnt durch die durstigen Kehlen, bevor der Große Ölberg über ein kurzes Stück der Aufstiegsroute wieder verlassen wird. Bereits nach ca. 200 Metern folgen die Wanderer dann der in Stein gehauenen, rechts abbiegenden Beschilderung in Richtung Petersberg. Überaus steil geht es bergab, bevor uns ein breiter Forstweg wieder ebenerdig durch den frühlingshaft aufblühenden Laubwald führt.


Über die Burgwüstung Rosenau steigen die Wanderer zum lang gestreckten Höhenzug des Nonnenstromberges hinauf

Links schwenkend vom Rheinhöhenweg folgt die Gruppe sodann einem schmalen Pfad hinauf zur Burgwüstung Rosenau. Ein Abkömmling des Fürstenhauses Wied ließ auf dem kleinen Bergrücken eine Burg errichten, die zur Absicherung der Südflanke des Erzbistums Köln dienen sollte. Heute sind davon lediglich ein Treppenaufgang und ein steinernes Plateau erhalten geblieben, von dem aus Fernblicke zum Rheinstrom und hinauf zum Großen Ölberg sehr gefallen. Wieder zurück auf dem Rheinhöhenweg geht es hinter der Waldgaststätte Einkehrhaus mit windungsreichen Saumpfaden zum langgestreckten Rücken den Nonnenstromberges hinauf. Dieses Teilstück des Siebenhügelweges hinauf zum 335 Meter hohen Aussichtspunkt führt durch einen naturbelassenen Bergwald. Von der Anhöhe fällt dann der Blick auf die hinter uns liegenden Erhebunugen Lohrberg und Löwenburg. Der Siebenhügelweg folgt der Route des Rheinhöhenweges über den breiten Bergrücken des Nonnenstromberges hinweg und windet sich bald darauf wieder zu Tal. 

Naturbelassene Waldpfade laufen über den Nonnenstromberg hinweg

Als letzte Erhebung im Siebengebirge besteigen die Wanderer hoch über dem Rheintal den weltbekannten Petersberg

Höhengleich geht es sodann in die Flanke des Petersberges hinein. Mit der Beschilderung des Rheinsteiges wandern wir letztmalig steil bergan zum weltbekannten Aussichtsberg hoch über dem Rheintal hinauf. Die letzte der sieben zu erwandernden Bergspitzen des Siebenhügelweges beherbergt das Bundesgästehaus. Von der Terrasse des angeschlossenen Steigenberger-Hotels genießen die Wanderer fast am Ende der Siebengebirgs-Runde etwas wehmütig die traumhaften Blicke vom Petersberg auf den breiten Rheinstrom und hinüber zum Drachenfels. Bevor es talwärts geht, statten wir der Wallfahrtskapelle zum St. Peter noch einen Besuch ab. Überaus sehenswert sind die reich verzierten Barockaltäre im Innenraum des kleinen Kirchleins, die eine Grablege beherbergen. Dann heißt es endgültig Abschied nehmen von den sieben Hügeln und der Rheinromantik des unteren Mittelrheintales. Mit dem Bittweg führen uns Waldpfade an alten Kreuzwegstationen vorbei steil bergab nach Königswinter, dem Ausgangspunkt dieser herrlichen Rundtour auf dem Siebenhügelweg durch das Siebengebirge.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Der Siebenhügelweg ist eine traumhafte Tour durch das Siebengebirge, die allerdings nur konditionell gut trainierten Wanderern anzuraten ist. Auf einer Streckenlänge von 21 Kilometern sind immerhin fast 900 Höhenmeter zu bewältigen. Mehrere Steilanstiege sind zu meistern, um die traumhaften Aussichten zu genießen oder die mittelalterlichen Gemäuer in Augenschein zu nehmen. Die Beschilderung sämtlicher Wanderwege im Siebengebirge ist sehr gut gelöst und lässt keine Wünsche offen. Deshalb dürfte das Nachwandern des von ProfiRouten zusammengefügten Siebenhügelweges, wie vorstehend beschrieben, mit einiger Vorbereitung, einer guten Wanderkarte oder einem Navigationsgerät problemlos möglich sein. Die Vergabe von vier Bewertungssternen in der Kategorie "Schwierigkeit" ist der unterschiedlichen, oder mehrmals nicht vorhandenen Beschilderung geschuldet. Vom Schwierigkeitsgrad der Routenbeschaffenheit her wären lediglich zwei Sterne zu vergeben.

Zum Nachwandern noch einmal die Eckpunkte der Tour:

Königswinter – Drachenfels – Milchhäuschen – Schallenberg – Geisberg – rund um die Jungfernhardt – Löwenburg – Nasse-Platz – Margarethenhöhe – Großer Ölberg – Rosenau – Einkehrhaus - Nonnenstromberg – Petersberg – Bittweg – Königswinter.

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