Aus dem Igelsbachtal steigen die Wanderer zum 312 Meter hohen Studchen hinauf
Am Fuße der Ringwälle wird auf einer rustikalen Sitzgruppe erste Wanderrast gehalten, bevor wir dem Natursteig Sieg auf breiten, teils geschotterten Waldwegen durch sonnige Mischwälder bis zum Ortsschild von Werfen folgen. Hier zackt die Route scharf nach rechts und fällt auf schmalem Pfad in das Igelsbachtal hinab. Endlich zeigt der Streckenverlauf wieder Steigcharakter. Auch der Steilaufstieg zum Studchen, einer 312 Meter hohen Anhöhe, ist auf holprigen Pfaden zu bewältigen. Eine Weile geht es jetzt am Waldsaum entlang und die eine oder andere Fernsicht über die Erhebungen des Siegerlandes weiß sehr zu gefallen. In der Nähe der Ortschaft Ohmbach treffen die Wanderer an einem schön gestalteten Rastplatz mit Schutzhütte auf eine Heilquelle mit erfrischendem Quellwasser. Der Sage nach soll im Mittelalter die Tochter eines Raubritters ihre Sehkraft wiedererlangt haben, nachdem eine Zofe ihr die Augen mit dem Wasser der Quelle ausgewaschen hat. Auch weitere, wundersame Genesungen werden dem Heilwasser zugeschrieben.
Von einer steinernen Aussichtskanzel fällt der Blick auf den Start- und Zielort Herchen
Auf dem letzten Teil der Rundwanderung wartet der Natursteig Sieg mit urigen Waldpfaden auf, die in halber Hanglage durch die schier unendlichen Wälder auf dem Leuscheid führen. Mal geht es über weiches Geläuf im dunklen Nadelwald, dann wieder über knorrige Wurzelsteige im lichten Buchenbestand. Riesige Farnstauden, sattgrüne Wiesenflächen auf den wenigen Lichtungen und gewaltige Baumriesen am Wegrand sorgen für ständige Abwechslung. Schließlich erreicht die Gruppe den Sportplatz von Herchen. Von einer steinernen Aussichtskanzel nehmen wir den Start- und Zielort in Augenschein. Über unzählige Treppenstufen geht es dann zu Tal. Mit der Eisenbahnbrücke überschreiten wir die Sieg und beenden diese schöne Rundwanderung über den Natursteig Sieg am Bahnhof von Herchen.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Grandiose Aussichten von den Sieghöhen ins windungsreiche Siegtal, ein mittelalterliches Gemäuer, konditionell anspruchsvolle Auf- und Abschwünge durch enge Kerbtäler? Fehlanzeige! All das sucht man auf der 6. Etappe des Natursteigs Sieg vergebens. Trotzdem muss man dieser Wanderung durch ausgedehnte Waldparzellen einen ständigen Abwechslungsreichtum bescheinigen, der keine Langeweile aufkommen lässt. Erst im letzten Drittel der Tour überwiegt der Pfadanteil in ungewöhnlichem Maße. Ansonsten werden breite, teilweise geschotterte und asphaltierte Wald- und Wiesenwege beschritten, die nicht immer dem Profil eines Premiumwanderweges entsprechen.
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