Wegezeichen:
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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 560
Gesamtabstieg (Meter):: 560
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Rundwanderung
Kilometer: 26
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Auf den Spuren der Römer durch die Kalkeifel

Im Herzen der Kalkeifel führt der neue, insgesamt 68 Kilometer lange Premiumwanderweg Eifeler Quellenpfad zu den Ursprüngen der Flüsse Ahr, Erft, Urft und Kyll. Wir erwandern einen Teilabschnitt dieser traumhaften Route, die man auch als Partnerweg des Eifelsteigs bezeichnet, der hier vom Kloster Steinfeld nach Blankenheim verläuft. Schmale Wald- und Wiesenpfade, idyllische Bachtäler und mehrere schöne Aussichtspunkte prägen diese Erlebnisschleife am Eifelsteig.

Im idyllischen Tal der Urft

Im idyllischen Urfttal bestimmen moorige Wiesen das Bild der Landschaft

Idealer Startpunkt für die Tour ist Nettersheim. Vom Bahnhof geht es dem Logo des Eifelsteigs folgend am Naturzentrum Eifel vorbei zu den historischen Kalkbrennöfen. Hier wurde nach einer komplizierten römischen Produktionsweise im 19. Jahrhundert Kalk gebrannt. Auf einem breiten Fahrweg wandert die Gruppe dann in das Urfttal hinein. Moorige Wiesen bestimmen hier das Bild der Landschaft, auf denen gelbe Iris und andere Wildblumen in voller Blüte stehen. Nach etwa drei Kilometern zweigt der Eifelsteig, der bis jetzt keinerlei Steigcharakter aufweist, nach rechts vom Fahrweg ab. Über Treppenstufen gelangt die Gruppe in einen kleinen Mischwald. Die Route steigt jetzt ständig an, verlässt den unmittelbaren Bereich der Urft und biegt in das Haubachtal hinein. Am Berghang wandert die Gruppe auf schmalen Wald- und Wiesenpfaden sehr idyllisch durch die frühsommerliche Eifellandschaft. Auf diesem Teilabschnitt weiß die Routenführung des Eifelsteiges richtig zu glänzen und begeistert die Wanderer in zunehmendem Maße. Wieder im Talgrund wird der Haubach überschritten. Das kleine renaturierte Gewässer fließt durch eine herrliche Auenlandschaft mit großflächigen Feuchtbrachen.


Im Haubachtal verlassen die Wanderer den Eifelsteig und folgen dem Eifeler Quellenpfad

Im Haubachtal verlassen die Wanderer den Eifelsteig und folgen jetzt der Beschilderung des Eifeler Quellenpfades, der in weiten Teilen mit dem Josef-Schramm-Weg des Eifelvereins identisch ist. Eine Weile geht es auf weichen, moorigen Wiesenpfaden und mehrmals über kleine Bachläufe hinweg, durch die offene Flusslandschaft. Dann werden die Urft und eine Bahnlinie gequert. Nach rechts abzweigend wandern wir kurz darauf halblinks in den Wald hinein. Auch in diesem Bereich ist die Routenführung einfach genial. Ein schmaler Waldpfad windet sich durch lichten Fichtenbestand vorbei an sattgrünen Farnstauden und bemoosten Baumstümpfen.

Vielstämmige Buche beim Aufstieg zum Mühlenberg bei Marmagen

Vom Handwerkerdorf Marmagen geht es zum Aussichtsturm auf dem Mühlenberg hinauf

Vermoderndes Altholz liegt am Weg, der sehr idyllisch über sonnige Waldschneisen und über eine kleine, hölzerne Brücke führt. Nach einem weiteren Kilometer beschreiten die Wanderer einen breiten Forstweg, welcher uns schon bald zur Wanderhütte des Eifelvereins Marmagen bringt. Hier wird Mittagsrast gehalten und die mitgeführte Marschverpflegung verzehrt. Im weiteren Verlauf der Tour führt uns der Eifeler Quellenpfad in das Handwerkerdorf Marmagen. In dem schmucken Eifelort bewundern die Wanderer die spätgotische Pfarrkirche, die dem hl. Laurentius geweiht ist. Der Ort ist keltischen Ursprungs und lag in der Antike an der bedeutenden Römerstraße, die von Trier nach Köln verlief. Vom 10. bis zum 18. Jahrhundert gehörte Marmagen zur nahe gelegenen Prämonstratenserabtei Steinfeld. Die Gruppe durchwandert die Ortslage und steigt dann aus dem Tal zum Aussichtsturm auf dem Mühlenberg hinauf. Von der Plattform hat man einen hervorragenden Blick auf Marmagen und hinüber zum Kloster Steinfeld.


Aus dem wildromantischen Gillesbachtal ist ein strammer Anstieg zum aussichtsreichen Königsberg zu bewältigen

Serpentinenpfade geleiten die Wandergruppe sodann absteigend in das wildromantische Gillesbachtal hinein. Im Unterlauf des sprudelnden Gewässers treffen wir wieder auf den Eifelsteig. Dem vom Kloster Steinfeld herüberkommenden Premiumwanderweg folgt die Gruppe jetzt bis zum Zielort Nettersheim. Nächstes Highlight ist dabei der Aufstieg zum Königsberg. Über Baumwurzeln führt der schmale Wanderpfad sehr imposant zur Höhe hinauf. Dort oben wird man für den steilen Anstieg mit einer überaus beeindruckenden Aussicht auf das Kloster Steinfeld belohnt. Mehrmals geht es in der Folge noch bergauf und bergab. Meist werden auch hier schmale, naturnahe Pfade begangen. Die unverwechselbare Eifellandschaft ist dabei unser ständiger Begleiter. Auch das Wetter schlägt Kapriolen. Auf zwischenzeitlich einsetzenden Nieselregen folgen aber immer wieder sonnige Abschnitte, Eifel pur halt und typisch für diesen rauen Landstrich.

Die römische Brunnenstube Grüner Pütz bei Nettersheim

Am Eifelsteig ist der Aufschluss einer römischen Wasserleitung zu sehen, die die Römerstadt Köln mit Trinkwasser versorgte

Schließlich treffen die Wanderer in einem parkähnlichen Gelände auf mehrere Aufschlüsse einer römischen Wasserleitung, welche die Römerstadt Köln im Altertum mit Wasser versorgte. Der so genannte Römerkanal, der seinen Ursprung in der Nähe von Nettersheim hatte, war eines der längsten Aquädukte des römischen Imperiums und gilt als das größte antike Bauwerk nördlich der Alpen. Noch heute fließt das kühle Nass durch den uralten Stollen. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch die römische Brunnenstube „Grüner Pütz“. Hier nahm die ca. 100 Kilometer lange Wasserleitung ihren Anfang. Die rekonstruierte Einfassung des Brunnens zeigt rechts und links im Mauerwerk zwei in Stein gehauene Medusenhäupter. Zum Schluss der Tour geht es noch einmal steil bergan zur Ahrley hinauf, einem langgestreckten Höhenzug der sich aus dem Urfttal erhebt. Durch sonnige Laubwälder und über die freie Feldflur erreichen wir schlussendlich wieder Nettersheim. Am Zielort sind wir ziemlich erschöpft aber auch tief beeindruckt von dieser schönen Wanderung über die Erlebnisschleife Eifeler Quellenpfad am Eifelsteig.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Ohne Zweifel haben die Römer in der Kalkeifel und der Umgebung von Nettersheim hinreichende Spuren hinterlassen, die man auf der Route des Eifelsteigs besichtigen kann. An der Historie interessierte Wanderer werden daher an den Aufschlüssen der antiken Wasserleitung ihre Freude haben. Aber auch im weiteren Verlauf zeigt sich diese Rundwanderung recht abwechslungsreich. Im Wechsel werden schmale Pfade und breite Wald- und Wiesenwege beschritten. Besonders im Urft- Haubach- und Gillesbachtal überrascht die Streckenführung mit ihrem idyllischen Verlauf. Ein wenig vermisst wurde der wilde steigartige Routenverlauf, wie wir ihn vom Fernwanderweg im Liesertal kennen. Ansonsten hat der von uns gewählte Tourverlauf den Vorteil, dass man anhand einer Rundwanderung fast die gesamte Strecke der 6. Etappe des Eifelsteigs, die vom Kloster Steinfeld nach Blankenheim verläuft, erwandern und erleben kann.  

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