GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 475
Gesamtabstieg (Meter):: 475
Anfahrt planen:
Region: Eifel, Lahntal
Art: Rundwanderung
Kilometer: 20
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Aussichtsreiche Rundtour über den Kermeter zwischen Urft- und Rurstausee

Wichtiger Hinweis:

Bei der Kermeter-Acht handelt es sich um eine unbeschilderte Rundwanderung. Um die Routenfindung zu erleichtern kann man sich der kostenlos downloadbaren GPX-Datei von Profirouten bedienen oder die Wanderkarte Nr. 2 des Eifelvereins mit der Bezeichnung "Rureifel" benutzen (Preis 9,- €).

In Form einer stilisierten "8" läuft die nachfolgend beschriebene knapp neunzehn Kilometer lange Rundwanderung über den Kermeter, einen dicht bewaldeten Höhenzug zwischen Rur- und Urftstausee im Nationalpark Eifel. Mit seiner 33 km² großen Waldfläche stellt der Kermeter eines der größten geschlossenen Waldgebiete des Rheinlandes dar und wird als das Herzstück des Nationalparks Eifel bezeichnet. Das Streckenprofil der Kermeter-Acht umfasst in erster Linie breite Waldwege. Schmale Pfade werden eher selten beschritten. Absolute Highlights der Route sind die traumhaften Ausblicke auf die beiden Stauseen, die von der Kermeter-Acht gut zu sehen sind. Die Urftstaumauer wird angelaufen und kann vollumfänglich begangen werden. Neben den herrlichen Ausblicken ist der Teilabschnitt "Wilder Weg", der über Bohlenstege barrierefrei durch eine Windwurffläche führt und anhand von Schautafeln etwas über die Fauna und Flora der Region zu berichten weiß sicherlich ein weiterer Höhepunkt der Rundtour.

Barrierefreie Holzstege im Naturerkundungspfad "Wilder Weg"

Die Route läuft durch den barrierefreien Natur-Erlebnisraum Wilder Kermeter

Wir beginnen die Rundwanderung auf dem Parkplatz "Alte Buchen" an der Kermeterstraße L15 und wandern in nordwestlicher Richtung auf breiten Forstwegen durch den bunten sonnengefluteten Herbstwald. In einem weiten Linksbogen geht es recht unspektakulär zur L15 zurück. Nachdem wir die Asphaltpiste überschritten haben, folgen wir einem erdigen Pfad zum Parkplatz Kermeter-Paulushof. Hier beginnt der barrierenfreie Natur-Erlebnisraum Wilder Kermeter. Entsprechende Schautafeln, sogar versehen mit Blindenschrift, weisen den Wanderer auf die Besonderheiten des Naturparks-Eifel hin, dessen Erlebnisreichtum mit den Schlagwörtern "Wald, Wasser, Wildnis" kurz und bündig beschrieben wird. Ein fein geschotterter Wanderweg führt eine Weile geradeaus durch abgestorbenen Nadelwald. An einer hölzernen Hütte besteht die Möglichkeit rechts abzweigend vom breiten Waldweg den "Wilden Weg" zu beschreiten. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen.


Der Naturerkundungspfad "Wilder Weg" führt auf Holzstegen durch eine Windwurffläche

Der "Wilde Weg" führt gleich zu Beginn auf rollstuhlgerechten Holzstegen in eine vom Sturm Kyrill im Jahre 2007 geschaffene Windwurffläche hinein. Auf dem 1,5 Kilometer langen Naturerkundungspfad werden mehrere Stationen mit Bezeichnungen wie "Lebensraum Baumhöhle", "Käfer über Käfer" und "Leben im Verborgenen" angelaufen. Auch Menschen mit Behinderung, ob geh- oder sehbehindert, blind oder gehörlos, ist es möglich den vielfältigen Lebensraum im Naturpark-Eifel hier näher kennen zu lernen. Schließlich bietet der insgesamt ca. 110 Quadratkilometer große Naturpark seltenen Tierarten wie Wildkatze und Schwarzstorch nahezu ideale Lebensbedingungen. Im Südbereich des Schutzgebietes sind sogar Orchideenarten heimisch. Eine Waldbewirtschaftung im gesamten Nationalpark ist verboten. Die Natur wird sich selbst überlassen um den "Urwald von morgen" zu schaffen. Das alles kann man anhand der fundierten Informationen auf dem "Wilden Weg" in Erfahrung bringen.

Blick von der Kermeter-Acht auf den Obersee der Rurtalsperre

Die Kermeter-Acht läuft auf aussichtsreichen Pfaden am Obersee der Rurtalsperre entlang

Nachdem wir den Wilden Weg hinter uns gelassen haben, benutzen wir den breiten Wanderweg rechts schwenkend gen Westen bis zu einer großen Wegespinne. Hier folgen die Wanderer dem hölzernen Wegeschild zur Urftstaumauer. Eine ganze Weile marschieren wir geradeaus. Als die Kermeter-Acht einen weiten Rechtsbogen vollzieht fällt erstmals ein erregender Tiefblick durch das bereits entlaubte Geäst auf den Urftsee und die Urftstaumauer tief unten im Tal. Nach mehreren Richtungswechseln führt uns der breite Forstweg zum Taleinschnitt des Fiedenbaches. Links abzweigend geht es jetzt entlang des winzigen Bachlaufes talwärts. Wenig später zweigt rechts vom breiten Waldweg ein schmaler Pfad ab. Sanft bergan wandernd geht es nach einer Rechtsbiegung in halber Hanglage am Obersee der Rurtalsperre entlang, der sich linker Hand tief unten im Tal immer wieder eindrucksvoll zeigt. Sogar der Staudamm Paulushof bei Rurberg ist von hier oben aus gut zu sehen. Rechts der pfadigen Route aufragende Felsformationen verstärken den Erlebniswert dieses wohl schönsten Teilabschnittes ungemein.


Vom Aussichtspunkt Hirschley fällt der Blick vom Kermeter auf den Rurstausee

Schließlich gelangen wir zur Landzunge des Honigberges, die weit in die Rurtalsperre hineinragt. An dieser Stelle vollzieht die Kermeter-Acht einen scharfen Rechtsknick. Zudem besteht die Möglichkeit mit einem windungsreichen Pfad nach links zum Staudamm Paulushof hinab zu steigen. Das ersparen wir uns und nehmen die auf der Anhöhe platzierte Ruhebank für eine Wanderpause gerne in Anspruch. Im Anschluss daran geht es lang anhaltend und stramm bergan durch die Flanke des Honigberges zum Aussichtspunkt Hirschley hinauf. Neben den traumhaften Ausblicken auf die Rurtalsperre vermitteln Schautafeln in einem überdachten Unterstand interessante Informationen über den Naturpark-Eifel. Eine ganze Weile verweilen wir am herausragenden Panoramapunkt. Dann führt uns die Kermeter-Acht in einem weiten Rechtsbogen zur bereits bekannten Wegespinne zurück.

Von der Staumauer schweift der Blick über den Urftstausee

Von der Urftstaumauer genießen wir erregende Weit- und Tiefblicke auf die beiden Stauseen

An der großen Wegespinne halten wir uns nach rechts und wandern etwa fünfzig Meter in den bereits bekannten, geradeaus verlaufenden Weg zur Urftstaumauer hinein. Diesmal nehmen wir jedoch den links abzweigenden Pfad mit dem Wegezeichen der "Bachtäler Höhenroute" zur Staumauer hinunter. Von diesem kolossalen Bauwerk fällt der Blick auf den Urftstausee. Die 58,5 Meter hohe und 226 Meter lange Urftstaumauer wurde von 1900 bis 1905 errichtet. Sie staut die Urft zum 2,16 km² großen Urftsee auf, der über ein Fassungsvermögen von 47 Mio. m³ verfügt. Das Wasser wird zur Stromgewinnung genutzt und dient darüber hinaus als Trinkwasserspeicher. Die Urftstaumauer ist vollumfänglich begehbar. Ein dort anzutreffendes Cafe hat an den Wochenenden geöffnet. Überaus imposant läuft die Kermeter-Acht von der Urftstaumauer in östlicher Richtung am Urftsee entlang, quert den Haftenbach und führt sanft ansteigend und reichlich unspektakulär, fast eintönig auf breiten Waldwegen über Dörnchesdell und den Fuchssiefen zum Ausgangspunkt der Rundtour zurück.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Diese schöne Rundtour im Nationalpark-Eifel ist im Vier-Sterne-Segment der Premiumwanderungen von Profirouten einzuordnen. Die Höchstbewertung von fünf Sternen in den Kategorien Landschaft und Erlebniswert wird allerdings verfehlt. Das Streckenprofil weist leider nicht die dazu notwendigen schmalen Pfade oder gar felsigen Steige auf. Besonders im letzten Teilabschnitt zeigt sich die Kermeter-Acht ziemlich eintönig. Zudem verfügt die Route leider nicht über eine durchgängige Beschilderung. Deshalb hält Profirouten es für erforderlich in der Kategorie "Schwierigkeit" statt einem Balken drei an der Zahl zu vergeben. Herausragende Höhepunkte der Tour sind die traumhaften Aussichten auf die beiden Stauseen welche die neunzehn Kilometer lange Runde in besonderem Maße prägen. Die erweiternde Wanderung über den Naturerkundungspfad Wilder Weg sollte man unbedingt unternehmen. Der interessierte Wanderer erfährt auf dem nur 1,5 Kilometer langen Teilabschnitt eine ganze Menge über den Lebensraum Naturpark-Eifel. Rast- und Ruheplätze sind entlang der Kermeter-Acht in ausreichendem Maße vorhanden.

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