GPX:

Werbung endet in 10 Sekunden

Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 341
Gesamtabstieg (Meter):: 341
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Rundwanderung
Kilometer: 18
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Bizarre Buntsandsteinformationen, geheimnisvolle Schluchten und grandiose Ausblicke

Bizarre Buntsandsteinformationen, geheimnisvolle Höhlen, felsige Steige und traumhafte Ausblicke von ausgesetzten Felsennestern gehören zum übervollen Angebot der Premiumroute Felsenweg 6 - Teufelsschlucht auf dem Ferschweiler Plateau im grenzüberschreitenden Deutsch-Luxemburgischen-Naturpark. Der Ernzener Felsenweiher, die Teufelsschlucht, die Liboriuskapelle hoch über dem Sauertal und eine Eremitenklause sind die weiteren Highlights auf der knapp 18 Kilometer langen, ausgesprochen abwechslungsreichen Rundwanderung. Der ungemein hohe Pfad- und Steiganteil trägt dazu bei, dass man bei dieser NaturWanderPark-delux-Route ins Schwärmen gerät. So ist es nicht verwunderlich, dass der Felsenweg 6 im Jahre 2021 vom Wandermagazin als Deutschlands zweitschönster Wanderweg ausgezeichnet wurde.

Am geheimnisvollen Ernzener Felsenweiher im Gutenbachtal

Der Ernzener Felsenweiher mit seinen Grotten und Felsenhöhlen hat sich über die Region hinaus zu einem Besuchermagnet entwickelt

Wir beginnen die Rundwanderung auf dem Wanderparkplatz am Ernzener Felsenweiher im Gutenbachtal und steigen sogleich, abweichend von der Hauptroute, zum Felsenweiher hinauf. Er liegt in einer Felsengrotte und wurde Ende der 30er Jahre des 19. Jahrhunderts vom Pastor Philipp Meyer des Eifelortes Ernzen künstlich angelegt. Die Anlage mutet etwas geheimnisvoll an, gehören doch mehrere Grotten und Felsenhöhlen zum Bauwerk. Eine plätschernde Wasserfontäne, rieselndes Nass aus einem Fallrohr und in die Grotte hinab hängende Efeuranken vervollständigen das idyllische Bild. Auf einem schmalen Betonsteg kann man den Felsenweiher umrunden, der ursprünglich einmal ein Karpfenteich werden sollte. Heute hat sich die bezaubernde Anlage weit über die Region hinaus für Besucher zu einem bemerkenswerten Anziehungspunkt entwickelt. Nach eingehender Besichtigung der Anlage steigen wir wieder zum Wanderparkplatz ab und folgen der Beschilderung des Felsenweges in die offene Feld- und Wiesenlandschaft des Ferschweiler Plateaus.

In der Buntsandsteinformation "Schweineställe" ragen die Felsen rechts und links der Route über 30 Meter hoch lotrecht auf

Das Ferschweiler Plateau liegt links der Sauer im Deutsch-Luxemburgischen-Nationalpark und ist bekannt durch seine jungsteinzeitlichen Stätten und das, aus der Megalithkultur stammende Fraubillenkreuz. Der Felsenweg läuft anfangs auf asphaltiertem Grund, später auf breiten Feldwegen durch die brettebenen landwirtschaftlichen Nutzflächen. Schließlich taucht die Route in den Wald ein und führt die Wanderer zur Felsformation "Schweineställe". Eine enge Schlucht wird jetzt durchmessen, in der die Buntsandsteinformationen rechts und links des Pfades mehr als dreißig Meter hoch anstehen. An den Felswänden ist heute noch sichtbar, dass die 300 Meter lange Schlucht dereinst als Steinbruch genutzt wurde. Am kurz darauf anzulaufenden unteren Eingang der Schlucht erinnert das in den Fels gehauene Jegerkreuz daran, dass im Jahre 1733 an dieser Stelle der Steinbrucharbeiter Friedrich Anton Jeger ums Leben kam. Die Bezeichnung Schweineställe geht darauf zurück, dass man im Mittelalter die Schweine zur Eichelmast in die enge Schlucht trieb. Mit den schmalen, leicht verschließbaren Zugängen bot sich hier ein eingefriedeter Weideplatz.


Entlang der steil abfallenden östlichen Abbruchkante des Ferschweiler Plateaus wandern wir durch das Felsenreich des Prümtales.

Von der Felsformation "Schweineställe" führt der Felsenweg stets an beeindruckenden bizarren Buntsandsteinfelsen entlang durch den sonnengefluteten Mischwald. Mannshohe Farnstauden gedeien am Wegrand, bevor die Route erneut auf die freie Feldflur des Ferschweiler Plateaus hinaus läuft. Auf breiten geschotterten Feldwegen geht es etwas eintönig und entlang der Kreisstraße K20 in das bewaldete Felsenreich des Prümtales hinein. Auch in diesem Teilabschnitt sind die gewaltigen Buntsandsteinformationen unsere ständigen Begleiter. Den links abzweigenden Abstecher zu den Irreler Wasserfällen sparen wir uns, da das beeindruckende Naturschauspiel seit der verheerenden Flut im Juli 2021 für Besucher gesperrt ist. Wir wandern jetzt ständig gen Süden an der Ostflanke des Ferschweiler Plateaus entlang. Durch eine Spalte und über Treppenstufen treten wir hinunter in einen riesigen Felsendom. Haushohe, senkrecht aufragende Wände, verhindern hier den Einfall von Sonnenlicht. Zwielicht umgibt jetzt die Gruppe. Aus dem Halbdunkel des Felsendomes heraustretend, fällt der Blick in den mit Gesteinsbrocken übersäten sonnigen Buchenforst.

Eine steile Steintreppe führt in das Halbdunkel der Teufelsschlucht hinein

Über unzählige steinerne Treppenstufen betreten wir das beeindruckende Halbdunkel der gewaltigen Teufelsschlucht

Nach einer weiteren Stunde gelangen wir zur Teufelsschlucht. Steil ansteigend führen steinerne Tritte durch eine schmale Öffnung in den Fels hinein. Ein Bohlenstieg geleitet die Besucher dann tief in das Felseninnere, in die eigentliche Schlucht und in die Dunkelheit hinein. Nur einen Meter breit ist die Teufelsschlucht an ihrer engsten Stelle. Während der letzten Eiszeit hat sich aufgrund von Tau- und Frostperioden ein gigantischer Felsblock gelöst, sodass ein 28 Meter tiefer Felsspalt entstanden ist, den man heute durchwandern kann. Die schroffen, von Moosen und Flechten bewachsenen Seitenwände ragen rechts und links im Halbdunkel auf und öffnen sich in Schwindel erregender Höhe zu einem Spalt von etwa drei Metern Breite. Auch in seinem weiteren Verlauf ist der Felsenweg über das Ferschweiler Plateau ein Garant für erdgeschichtliche Höhepunkte. Wie eine Perlenkette aneinander gereiht bieten sich den Wanderern immer wieder neue, herrliche Ansichten wildzerklüfteter Sandsteinformationen, die sie staunen und verweilen lassen. Für die notwendige Sicherheit der Wanderer hat man an exponierten Stellen metallene Geländer angebracht, die einen Sturz ins Bodenlose verhindern sollen. Trotzdem ist in diesem Teilabschnitt Trittsicherheit und ein wenig Schwindelfreiheit erforderlich.


Von der Liboriuskapelle hoch über dem Sauertal fällt der Blick auf Echternach, die älteste Stadt des Großherzogtums Luxemburg

Als wir jenseits der Kreisstraße K20, die von Ernzen nach Irrel führt, in das Naturschutzgebiet Kelterdell hinein wandern, haben wir etwas mehr als die Hälfte der Strecke hinter uns gelassen. Jetzt führt der Weg auf erdigen Waldpfaden direkt an der südwestlichen Abbruchkante des Ferschweiler Plateaus entlang. Mehrere Aussichtspunkte mit herrlichen Panoramablicken hinab ins Tal der Sauer und auf die Stadt Echternach erwarten die Wanderer. Aus dem Stadtbild von Echternach ragt die zweitürmige Basilika und die sich daran anschließende, großräumige Klosteranlage hervor. Die ehemalige Abtei ist bekannt für die im Mittelalter florierende Buchmalerei. Zu ihren bekanntesten Werken zählt das Goldene Evangeliar von Echternach. Kurz darauf gelangen wir zur traumhaft gelegenen Liborius Kapelle. Sie wurde zu Ehren des Hl. Liborius, dem Bischof von Le Mans errichtet und erstmals im Jahre 1680 erwähnt. Von der Plattform vor der Kapelle hat man ebenfalls einen herrlichen Ausblick auf das romantische Echternach, die älteste Stadt des Großherzogtums Luxemburg.

Blick von der Kuckuckslay auf Echternach

Unterhalb der Liboriuskapelle befindet sich eine Eremitei, die erst im Jahre 1783 von dem letzten dort lebenden Mönch verlassen wurde

Gleich neben der Kapelle geht es über zahlreiche Treppenstufen hinab zur Klause, einer in den Fels gehauenen Eremitei, die seit dem 16. Jahrhundert von Einsiedlermönchen des Klosters Echternach bewohnt wurde. Noch sichtbar sind die Überreste dreier Räume sowie ein Weihwasserbecken im Eingangsbereich. Erst 1783 verließ der letzte Mönch die Felsenklause. Wegen Steinschlaggefahr ist der Abstieg zur Eremitei zurzeit leider gesperrt (Stand 2022). Nach dieser historischen Exkursion genießen wir noch die traumhaften Ausblicke von der nahegelegenen Kuckuckslay in Sauertal. Dann verlassen wir die Anhöhe. Windungsreich geleitet uns die Route jetzt in das Föhrenbachtal. Über einen hölzernen Steg überschreiten wir im Talgrund das Gewässer, um sodann auf der anderen Seite des Föhrenbaches erneut zur Höhe aufzusteigen. Auch im letzten Teilabschnitt glänzt der Felsenweg mit einem grandiosen Buntsandsteinensemble. Rechts und links des Weges ragen die bizarren Felsformationen der Stubenlay auf, die jede für sich ein herausragendes Fotomotiv darstellen. Ganz zum Schluss fällt die Route in das Gutenbachtal hinein. Auf einem breiten Waldweg geht es zurück zum Wanderparkplatz am Felsenweiher. Hier endet eine Premiumwanderung der Superlative, die auch in der mit Buntsandsteinformationen verwöhnten Südeifel herausragende Akzente setzt.


Fazit und abschließende Bemerkungen:

Im Reigen der insgesamt sechs Felsenwegrouten im NaturWanderPark-delux nimmt die Route 6 "Bizarre Felsformationen" im grenzüberschreitenden Deutsch-Luxemburgischen-Naturpark ohne Zweifel eine herausragende Stellung ein. Allein die Streckenführung der 18 Kilometer messenden Premiumroute erweist sich als ausgesprochen bemerkenswert. Schmale Pfade und felsige, oftmals mit Steinstufen versehene Felsensteige führen an bizarren, wildzerklüfteten Buntsandsteinformationen vorbei, die jeden Betrachter staunend verharren lassen. Selbstverständlich sind der Felsenweiher und die Teufelsschlucht die absoluten Highlights der Felsenweg-Route, die das Ferschweiler Plateau umrundet und darüber hinweg läuft. Aber auch die Felsformation Schweineställe, die fantastischen Ausblicke von der Liboriuskapelle und von der Kuckuckslay ins Sauertal und auf Echternach wissen trefflich zu punkten. Wer den Felsenweg 6 durchwandert sollte berücksichtigen, dass man für die knapp 18 Wanderkilometer zwischen fünf und sechs Stunden benötigt. Die wilde Kraxelei über Steintreppen und durch enge Felspalten nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Die Beschilderung der Strecke befindet sich in einem guten Zustand. Entlang der Route sind genügend Rast- und Ruheplätze vorhanden.

Drucken