Etwas abseits der Streckenführung kann man in eine riesige Schieferhöhle hinein steigen
Links des Weges ragen jetzt immer öfter Schieferfelsen auf. Und wenig später gelangen die Wanderer, etwas abseits von der Route, zu einer riesigen begehbaren Schieferhöhle. In den zurück liegenden Jahrhunderten wurde in der Gegend um Bacharach Schiefer abgebaut. Die Steeger Gruben gehörten zum so genannten Kauber Zug, einem Schiefervorkommen, das in der Devonzeit vor etwa 400 Mio. Jahren entstanden ist und von Bundenbach auf dem Hunsrück bis nach Kaub reicht. Wir nehmen die gewaltige Höhle in Augenschein und steigen so tief ein, bis der beginnende Wasserstand eine weitere Begehung nicht mehr zulässt. Ausgangs der Schieferhöhle überschreiten wir am westlichsten Punkt der Wanderung eine Asphaltpiste und wandern leicht bergan am munter plätschernden Borbach entlang.
Burgruine Stahlberg ist die Namensgeberin der Tour und ermöglicht vom Ruinengelände schöne Talblicke
Mit einem scharfen Rechtsknick führt die Route in den Hang hinein und und zur Burgruine Stahlberg hinüber. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert, wurde vermutlich von den Erzbischöfen zu Köln errichtet und im Pfälzischen Erbfolgekrieg im Jahre 1689 zerstört. Das Ruinengelände befindet sich einem gepflegten Zustand. Mehrere Bänke und Tische laden zur Rast ein. Den noch vorhandenen Bergfried kann man allerdings nicht besteigen. Vom Ruinengelände schraubt sich die Stahlbergschleife dann zu den Hunsrückhöhen hinauf. Herrliche Weitsichten begeistern in diesem Teilabschnitt sehr. Schweift der Blick linker Hand über die Hunsrückhöhen, fällt er zur rechten Seite über das Rheintal hinweg weit in den Taunus hinein.
Der Heinrich-Heine-Blick und der Postenturm sind die Highlights im letzten Teilabschnitt
Nach mehreren Richtungswechseln neigt sich die Route wieder sanft ins Rheintal hinab, bevor die Stahlbergschleife den Heinrich-Heine-Blick anläuft. Von dieser exponierten Felsenkanzel genießen wir ein grandioses Rheintalpanorama. Uns zu Füßen liegt der Start- und Zielort Bacharach und hoch über dem Weinort ragt Burg Stahleck auf. Nachdem wir die traumhaften Aussichten eine Weile genossen haben, machen wir uns an den Abstieg nach Bacharach. Ein schmaler Pfad führt über Treppenstufen zu Tal und am Postenturm vorbei, einer mittelalterlichen Wehranlage der Bacharacher Stadtbefestigung, die man auch besteigen kann. Schließlich laufen die Wanderer wieder in den romantischen Malerwinkel hinein, wo diese tolle Tour ihren Anfang genommen hat.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Bei der Stahlbergschleife am Rheinburgenweg handelt es sich um eine wunderschöne, abwechslungsreiche Runde, die der Premiumqualität des Fernwanderweges rechts des Rheins in allen Belangen entspricht. Wenn auch der Pfadanteil der Streckenführung etwas zu wünschen übrig lässt, so kommt die Route niemals langweilig daher. Den Besuch der Ruine Stahlberg, die damit verbundenen herausragenden Rundumsichten, und die begehbare Schieferhöhle etwas abseits der Wegstrecke, sollte man sich nicht entgehen lassen. Aber auch der Teilabschnitt über die Hunsrückhöhen mit den grandiosen Fernsichten bis weit in den Taunus hinein, trägt zu dem überaus ansprechenden Wandererlebnis bei, das mit einem grandiosen Rheintalpanorama vom Heinrich-Heine-Blick sein Ende findet. Im Anschluss an die Wanderung sollte man sich noch die Zeit nehmen, um die historische Altstadt von Bacharach mit den vielen, hervorragend restaurierten Fachwerkfassaden zu erkunden.
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