Die Wacholderbestände haben der urwüchsigen Landschaft die Bezeichnung Toskana der Eifel verliehen
Das Lampertstal zählt zu den floristisch reichhaltigsten Gebieten in Nordrhein-Westfalen. Etwa 27 Orchideenarten und eine Vielzahl gefährdeter Pflanzenarten finden hier einen Lebensraum. Während die Talsohle von sommerbunten Mager- und Frischwiesen eingenommen wird, dominieren in den beiderseitigen Steilhängen säulenartige Wacholderbestände, die durch historische Bewirtschaftungsformen entstanden sind. Letzteren hat die urwüchsige Kalkeifel-Landschaft die Bezeichnung "Toskana der Eifel" zu verdanken. Schließlich überschreiten wir den trocken gefallenen Lampertsbach und treffen auf der anderen Talseite auf einen Wegweiser. Hier müssen wir uns entscheiden! Entweder wenden wir uns nach links und erwandern weiterhin die EifelSchleife "Wo Bäche schwinden" oder wir wandern gerade aus in die knapp elf Kilomter messende EifelSchleife "Wacholderheide" hinein, um die von Profirouten so bezeichnete Rundwanderung "Ripsdorfer EifelSchleifen-Acht" zu vervollständigen.
Durch die historische Schiffelwirtschaft sind die Wacholderheiden der Eifel entstanden
Entsprechend der Wegführung der "Ripsdorfer EifelSchleifen-Acht" folgen wir also jetzt der Beschilderung der EifelSchleife "Wacholderheide", wandern aus dem Lampertstal auf einem breiten Weg in den bewaldeten Hang hinein und queren wenig später auf einer landwirtschaftlich genutzten Freifläche die K69. Danach fällt die Route erneut bergab ins Lampertstal, um sogleich mit einem urigen Pfad in den mit Wacholderbüschen durchsetzten Hang hinein zu steigen. Die eifeltypischen Wacholderheiden sind durch die historische Schiffelwirtschaft im Mittelalter entstanden. Der Wald wurde abgeholzt und das Weidevieh in die so entstandenen Rodungsflächen getrieben. Die Schafe und Ziegen fraßen das Magergras, verschmähten aber die stacheligen Wacholderpflanzen, die sich so ungehindert ausbreiten konnten. Die heute noch bestehenden Wacholderheiden der Eifel können nur durch intensive Schafbeweidung erhalten werden. So ist es nicht verwunderlich, dass wir beim Aufstieg aus dem Lampertstal einer großen Schafherde begegnen, die zwischen den unzähligen Wacholdersäulen am Grasen ist.